Sonntag, August 27, 2006

It's my party!

Ja, nun ist es also wirklich offiziell - ab heute habe ich die Hälfte zur 30 überschritten und gehe unaufhaltsam auf die 50 zu. *lach* Nein - so schlimm ist es nun wirklich nicht, 26 zu werden. Schon gar nicht, wenn ich diesen Geburtstag auf so ungewöhnliche Weise verbringe. Denn dieses Jahr wird mir sicherlich im Gedächtnis bleiben.





Ein ruhiger Start ins Wochenende

Den gestrigen Samstag hatten wir bereits sehr chillig verbracht, d.h. ein bißchen länger schlafen, ein wenig aufräumen und putzen und dann nichts wie ab zum Strand. Nach zwei Runden Volleyball ließ ich die Jungs erstmal alleine weiter spielen und verzog mich ins leicht erfrischende Meer. Das Wasser stand nicht ganz so hoch wie sonst und so bildete sich etwa 3-4 Meter nach dem Strand nochmal eine kleine Sandbank. Dort ließ ich mich nieder, genoss die Sonne und das Meer, wie es um meine Beine schwabbte. "Was für ein herrlicher Moment" dachte ich so bei mir - einfach völlig entspannen. Mal an nichts denken. Das Leben, so wie es ist genießen.

Später hatten die Jungs vom vielen Spielen tierischen Hunger und so gingen wir ins Chilli's - einen mexikanischen
Burger-Laden. Die Bedienungen waren zwar nicht unbedingt die schnellsten - aber dafür war das Essen doch recht lecker. Während dessen schmiedeten die Jungs schon Pläne für den Abend. Frisch gestärkt machten wir uns also auf den Weg nach Hause.

Ein bißchen allein gelassen...

Ich war gerade im Bad und versuchte meine Haare unter Kontrolle zu kriegen, als Tony in Shorts und Schlafshirt an mir vorbei Richtung Küche schlurfte. Etwas verwirrt steckte ich meinen Kopf aus der Tür und fragte ihn, ob er denn heute abend nicht mitkommen wolle. Er druckste ein wenig herum und sagte dann, dass ihm nicht wirklich nach ausgehen wäre und er hier bleiben würde. Darüber war ich dann doch etwas enttäuscht. Keine zwei Sekunden später teilte mir dann Sascha mit, dass er ebenfalls nicht mitkommen würde - sein Rücken machte ihm Probleme.

Ich rief bei Xenia und Timo an, um zu fragen, was die beiden unternehmen würden. Timo hatte mit Tobi abgesprochen, dass wir heute wieder im FreshClub feiern würden. Allerdings
wollten Xenia und Timo zu zweit in ihren Geburtstag reinfeiern und erst gegen halb 1 ins Fresh kommen.

Derweil hatte Sascha mit Tobi und Steffen gesprochen. Die waren schon so gut wie mit Hussein auf dem Weg zum Club - und würden mich auf dem Weg dorthin abholen. Juhuu. Also doch noch jemand, der mit mir in meinen Geburtstag reinfeiern würde. Nochmal die Frisur zurechtzupfen, die Handtasche packen - und schon standen die Jungs auch schon vor der Tür - Tobi, Steffen und Alex um genau zu sein. Also ab ins Auto und mit Hussein's Express-Fahrweise zum FreshClub. Um 10 vor 12 betraten wir die Lobby und betraten nur wenige Augenblicke später den Club.

Doch dies schien nicht mein Abend zu sein. Der Club war fast leer. Hier und da standen verstreut ein paar Leute und nippten an ihren Drinks. Immerhin war die Musik gut. Die Jungs warfen mir einen überraschten Blick zu und sagten, dass sie es hier noch nie so leer gesehen hätten. Allerdings gibt es den Club auch noch nicht allzu lange.


Tobi ließ sich so schnell nicht entmutigen und holte erstmal eine Runde "Bullfrog" für alle. Schließlich wollten wir ja trotz allem auf meinen Geburtstag anstoßen.


4...3...2...1...


26 - endgültig und ganz offiziell 26. Die Jungs gratulierten mir der Reihe nach und wünschten mir alles Gute für mein neues Lebensjahr. Nur wenige Sekunden später klingelte auch schon mein Handy und Christian rief an, um mir zu gratulieren. Sascha schickte eine SMS und entschuldigte sich nochmal, dass er leider nicht mitkommen konnte - ich solle einen für ihn mittrinken. Tobi nahm das als Aufforderung und holte für alle eine zweite Runde Bullfrog.

Wir hatten gerade angestoßen als Xenia und Timo eintrudelten. Xenia und ich gratulierten uns gegenseitig zum Geburtstag. Ist schon lustig - das erste Mal, dass man auf "Herzlichen glückwunsch" mit einem "gleichfalls" erwidern konnte. Das Spielchen wiederholte sich nur wenige Minuten später gleich nochmal, denn Wolle traf ein - und er hatte ebenfalls Geburtstag!


Kurz darauf entdeckte ich Sayed und Hassan. Wir unterhielten uns kurz und sie wünschten mir ebenfalls einen tollen Geburtstag. Eventuell würden sie am nächsten Tag auch wieder zum Strand kommen, um mit uns Volleyball zu spielen. Die Musik wurde noch besser und Xenia, Alex und ich konnten dazu einfach nicht mehr still stehen. Während dessen hatten Tobi und Steffen zwei iranische Mädels wiederentdeckt, mit denen sie bereits am Nachmittag Volleyball gespielten hatten. Ring frei! ;-)

Der Manager des Clubs kannte Steffen und begrüßte uns ebenfalls freundlich, als er eine seiner Runden durch den Club drehte. Er wünschte uns viel Spaß und schon war er wieder unterwegs. Später traf ich ihn nochmal und er fragte ob mir die Party hier denn auch wirklich gefällt und dass er hoffe, dass ich wieder kommen würde. Das konnte ich natürlich nur bejahen.

Wieder zurück an der Theke bestellte Tob schon die 4. oder 5. Runde an Bullfrogs - diesmal allerdings für sich, Steffen und die beiden Mädels. Dass er bereit mehrere getrunken hatte war nicht zu übersehen - er zahlt und ging. Die Bullfrogs blieben an der Theke stehen. Alex und ich sahen uns nur an und lachten. "Tooobi - hast du nicht was vergessen?" Erst schaute er verwirrt drein und sah sich um. Dann ging ihm ein Licht auf. Schnell trabte er zu uns zurück und nahm die Drinks in Empfang.

Gegen 3 Uhr ging dann auch wieder pünktlich das Licht an. Steffen kam uns ein wenig unbeholfen entgegen - er hatte sich nur kurz umgedreht und dabei die Mädels aus dem Blick verloren. Doch Alex war so nett, die beiden zu uns zu winken. Und so kamen wir dann doch noch sehr nett ins Gespräch.

Ein ganz eigener Flair

Vor der Tür schnappte sich dann jeder ein Taxi und ab ging es nach Hause. Das erste Mal alleine in Dubai unterwegs... Mein Fahrer schlängelte sich geschickt durch den Verkehr, während ich die nächtlichen Eindrücke in mich aufnahm. Nachts sieht man die ganzen Baustellen nicht, sondern nur die Lichter der Häuser und die beleuchteten Kräne. Ein ganz anderer Flair. Vorbei am grün-blau angestrahlten Burj Al Arab. Den leuchtenden Bauten von Dubai Marina. Einer warm angestrahlten Moschee.


Ich bin zu Hause.

Süßer Start in den Tag


Ob
wohl ich erst gegen 4 Uhr zu Hause war, bin ich bereits um 10 Uhr schon wieder wach und putzmunter. Als ich mein MacBook anschmeiße, bekomme ich auch schon gleich die ersten Glückwunsch-eMails - und freue mir ein Loch in den Bauch, dass doch so viele an mich gedacht haben. An dieser Stelle ganz vielen lieben Dank für eure Glückwünsche!

Dann klingelt mein Handy. Ein Inder ist dran und will irgendetwas von mir. Worum es genau geht, kann ich nicht ausmachen. Dann will er meine Adresse wissen. Als ich frage, weshalb legt er einfach auf. Kurz darauf klingelt mein Telefon erneut. Diesmal ist jemand dran, der deutlicher englisch spricht. Er sei von einem "delivery service" und hätte etwas für mich. Er wolle nur die Adresse bestätigen. Die Lieferung würde ich dann bis 13 Uhr erhalten.


Rote und weiße Rosen


Gespannt warte ich also darauf, was wohl kommt. Gegen 13:45 klingelt es an der Tür. Alles was ich zunächst sehe ist ein wunderschöner Blumenstrauß aus weißen und roten Rosen. Ich muss einen Zettel unterschreiben und dann darf ich die Blumen in Empfang nehmen. Sie sind von Christian. Er scheint es doch tatsächlich geschafft zu haben, über's Internet einen Blumen-Lieferservice gefunden zu haben - Emirates Flowers. Ich freue mich total - denn damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet. Da es sich hier bisher allerdings um einen Männerhaushalt gehandelt hat, sind Vasen eher rar gesät. Aber davon lassen Sascha und Tony sich nicht aufhalten. Kurzerhand basteln die beiden aus einer Wasserflasche eine Vase für meinen Strauß. Wenn das mal nichts ist! *lach*

Meine Eltern haben mich selbstverständlich auch nicht vergessen. Gegen 14 Uhr klingelt das Telefon und meine Ma ist dran. Ihre Stimme überschlägt sich fast vor Freude und Aufregung. Ich muss ihr erstmal ausführlich vom gestrigen Abend erzählen und natürlich von meiner Arbeitswoche insgesamt. Es ist schön, mal wieder ihre Stimme zu hören und wir telefonieren fast 10 Minuten.

Eine kleine Geburtstagseinladung


Dann mache ich mich mit Sascha und Tony auf in die Mall. Ein Geburtstagseis essen. Wir gehen zu Ba
skin & Robbins. Ich lade die Jungs auf einen "Ultimate 7-layer Sundae" ein. Allein die Eiskugeln sind schon überdimensional. Und dazu kommen noch Brownies, Schokosoße und Sahne. Ich stehe fast fassungslos davor und bin mir zumindest sicher, dass es eine gute Idee war NICHT zu frühstücken. Dennoch fange ich bereits ab der Hälfte an zu kämpfen. Sascha arbeitet sich unbeindruckt zum Boden durch und Tony steht ihm da in nichts nach. Kurz vor Schluss ist es dann soweit - ich schwenke meine weiße Fahne. Na gut - die Serviette. Es geht beim besten Willen nichts mehr.

Danach geht es auf zum Strand! Zu Hause noch schnell in den Bikini gehüpft und schon sind wir unterwegs. Sascha ist wegen seiner Rückenprobleme leider nicht mit dabei. Die anderen trudeln auch erst ganz langsam ein und schon heißt es wieder auf zur nächsten Runde Beachvolleyball. Die beiden Iranerinen - Marjam und Shamam - vom Vortag sind auch wieder mit von der Partie. Sie schlagen sich wacker und schon bald sind wir alle wieder von oben bis unten mit Sand paniert. Ob es mir wohl noch gelingt, innerhalb der nächsten 6 Monate eine Technik zu entwickeln um genau das zu vermeiden? Sind wir mal gespannt!


Nach 2 Spielen brauche ich erstmal eine Pause und verziehe mich zum entspannen ins warme Meer. Die Sonne strahlt, eine leichte Brise weht - was will man mehr. Ich mache es mir wieder auf der kleinen Sandback gemütlich, beobachte ein paar spielende Kinder und genieße den Augenblick.

Abends wird es ziemlich schnell dunkel und wir packen unsere Sachen zusam
men. Zur Feier des Tages gehen wir arabisch essen. In der Nähe des Jumeirah Beach Parks gibt es ein gutes Restaurant. Sascha kommt extra mit dem Taxi und Ash - eine Freundin von Tony - kommt ebenfalls noch dazu.

Wir haben zum Glück einen Tisch reserviert, denn der Laden ist sehr voll. Schon beim betreten riecht es nach süßem Fruchttabak, denn überall rauchen die Leute Shishas. Wir nehmen an einem großen Tisch platz und warten noch darauf, dass alle anderen ebenfalls eintrudeln.


Bezüglich des Essens lasse ich mich von den Jungs beraten und bestelle zusammen mit Sascha eine Mixed Grill-Platte. Zu trinken gibt es leckern Kiwi-Saft, der gerade frisch zubereitet wurde. Als Vorspeise werden uns zunächst kleine arabische Fladenbrote mit Hummus und einem Artischocken-Püree gereicht. Wolle und Alex haben noch extra Vorspeisen bestellt, die sie dann zum Probieren herumreichen. Alles schmeckt sehr lecker und ich genieße es.

Ash ist mittlerweile auch eingetroffen und wir unterhalten uns angeregt über ihre Eindrücke von Dubai und über die arabische Kultur. Wenn ich davon wirklich etwas mitbekommen möchte, muss ich mich glaube ich wirklich an sie halten. Sie schlägt vor, demnächst zusammen in einen arabischen Nachtclub zu gehen. Da bin ich natürlich gerne dabei!

Wir bekommen unser Essen - doch irgendwas haben die Kellner offensichtlich nicht verstanden. Sascha und ich bekommen jeweils eine Grillplatte statt einer Platte zusammen. Nun sitze ich also vor einer riesen Portion und weiß nicht, wo ich anfangen soll. Ganz langsam probiere ich mich Stück für Stück hindurch.

Danach schlägt Ash vor, einen marrokanischen Tee zu bestellen. Sie erklärt, dass dafür die ganzen Blätter gekocht werden und auch der Zucker direkt mit gekocht wird. Es ist eine Art grüner Tee. Ich bin neugierig. Es schmeckt wirklich sehr gut - ich bin begeistert und Ash freut sich darüber.

Dann brechen wir so langsam auf. Tony hat noch eine Flasche Sekt zu Hause und wir laden Ash ein, noch mitzukommen. Ich fahre mit ihr zu unserem Appartement. Dort machen wir es uns zu viert im Wohnzimmer gemütlich, schlürfen Sekt und unterhalten uns. Der perfekte Ausklang eines schönen Geburtstags.