Samstag, August 19, 2006

... und die Sonne geht auf über Dubai

Heute hieß es dann auch erstmal ganz in Ruhe ausschlafen und gemütlich frühstücken. Anschließend ging ich daran, erstmal einige liegengebliebene Mails zu beantworten. Skype funktioniert noch immer nicht - so ein Ärger! Man bekommt da schon das Gefühl, ein wenig eingeschränkt zu sein. Aber momentan lässt es sich ja leider nicht ändern.

Sand, Sand - überall Sand!

Nachmittags machten wir uns zu dritt auf den Weg zum Strand. Vorher noch ein kurzer Umweg nach DubaiMarina um Xenia und Timo einzusammeln.
Nach einem entspannenden Bad im warmen Meer ging's wieder auf zum Volleyball spielen. Wir hatten grade angefangen, als zwei Mädels dazu kamen, die Tony kannte. Daniela und Cindy. So viel ich mitbekommen habe, arbeiten beide als Stewardessen und sind viel unterwegs. Beide sprechen recht gut Englisch und Daniela kann sogar arabisch. Ein Freund der beiden - Sayed, ein Ägypter - ist ebenfalls mit von der Partie.

Im Team mit Cindy und Sayed kann ich das erste Mal einen Team-Sieg verbuchen. :-) Lachend droht Tony mir schon mit einer stressigen Arbeitswoche. Xenia hält sich beim Volleyball zurück - Ballspiele liegen ihr nicht wirklich sagt sie. Dafür macht sie jede Menge Fotos, wie wir - mehr oder weniger graziös - durch den Sand stolpern. Jedenfalls haben wir viel gelacht und hatten Spaß.

Den Sand wird mal allerdings so schnell nicht wieder los. Nach einigen - auch noch erfolglosen - Hechtsprüngen in Richtung Ball bin ich komplett paniert. Nicht mal ein Bad im Meer hilft da noch wirklich. Unter der Dusche schrubbe ich mich sage und schreibe 20 Minuten, bis ich das Gefühl habe, auch wirklich alles an Sand erwischt zu haben. Nur um einige Augenblicke später festzustellen, dass sich hinter meinem linken Ohr noch mehr davon versteckt hat. Letztendlich hab ich dann aber doch geschafft...

Bereit für's Nachtleben

Noch ein bißchen hübsch machen und vorglühen mit den Jungs - Tony's Alkohol-Lizenz sei Dank!

Denn Alkohol kaufen kann und darf hier in Dubai noch lange nicht jeder. Wenn man sein Residence-Visa hat, kann man beim Government die Erlaubnis für Alkohol-Erwerb beantragen. Anscheinend darf das nicht jeder und das Verfahren kann schon mal länger dauern. Es gibt dann - mal abgesehen von den Clubs und Bars in Hotels - auch nur ganz bestimmte Läden, in denen man Alkohol kaufen kann. Ein Transport im Auto ist nur vom Shop direkt nach Hause gestattet - ansonsten kann man sich da wirklich mächtig Ärger mit der Polizei einhandeln. Nun ja - dank Tony gehören wir also zu den priviligierten Haushalten in Dubai, in denen es einen Alkoholvorrat im Kühlschrank gibt.

Um 12 Uhr steht Hussein abfahrbereit vor der Tür. Zunächst ging es in eine Tiki-Bar. Dort gab's unzählige Cocktails und eine Live-Band die Salsa-Musik gespielt hat. Mir haben schon die Füße gejuckt - aber die Tanzfläche war sehr klein und ich hatte keinen zum Tanzen.

Dann ging es weiter in den "FreshClub" - nur 2 Stockwerke weiter unten. Nach einigen Diskussionen mit dem Türsteher wegen dem starken Männerüberschuss durften wir dann doch hinein. Es war schon recht voll und die Musik war eine Mischung aus HipHop, House und irgendwelchen Hits aus den 80ern und 90ern. Insgesamt relativ tanzbar. Kaum waren wir an der Bar, entdeckten wir auch schon Sayed, Cindy und Daniela vom Nachmittag unter den Tanzenden. Sie freuten sich auch sehr uns zu sehen. Mit Cindy war ich vom Tanzstil her sofort auf einer Wellenlänge. Das passte einfach wie die Faust auf's Auge. Alex schien seinen Augen nicht ganz zu trauen und fragte erstmal, ob wir nicht vielleicht Schwestern wären. Tanzschwestern auf alle Fälle! Ausgelassen genossen wir den Abend, die Musik und die Party.


Eine legendäre AfterParty...

Auch hier wurden wir um 3 Uhr wieder freundlich vor die Tür gesetzt. Doch diesmal ging es nicht nach Hause - sondern zu Wolle's privater AfterParty. Er hatte sein Appartement nur wenige Häuser weiter in einem Tower. Erst dachte ich mir noch nichts weiter dabei. Bis ich mit ihm die Eingangshalle aus Marmor betrat. Der Aufzug war so groß wie meine Küche in Stuttgart und fuhr umgehend in den 18. Stock. Die Tür hatte keinen Griff - eine polierte, riesige Steinplatte mit einem Schloß. Das war alles. Das Appartement selbst ließ mich ebenfalls aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Alles groß, geräumig und weitläufig - eingerichtet mit einer coolen Mischung aus uralten, antiken und ganz neuen Möbeln. Sehr geschmackvoll.

Und dann der Balkon. Damit war es dann endgültig vorbei. Direkt gegenüber der Emirates Towers. Ein Blick auf die immer befahrenen Sheihk Zayed Road. Dubai's Lichter bis zum Horizont. Und auf der anderen Seite ließ sich bereits das Meer erahnen. Ich stand einfach nur da und schaute auf das Treiben um mich herum. Überwältigt. Gefangen vom Ausblick. Fasziniert. Ist schwer in Worte zu fassen... Die meiste Zeit spielte sich die PrivatParty dann auch auf dem Balkon ab. Es war immer noch angenehm warm und eine frische Brise wehte uns um die Nase.

Mit Gesprächen, ein paar Getränken, Musik, Lachen und Tanzen verbrachten wir den Rest der Nacht bis dann langsam zwischen den Häusern die Sonne aufging. Zu Wolle's Bedauern war es diesig, so dass wir den Sonnenaufgang nicht in seiner vollen Pracht genießen konnten. Trotzdem war es wunderschön. Die Sonne geht auf über Dubai. Und ich bin mittendrin! Die Zahl der Gäste fing dann langsam an sich zu lichten. Und gegen halb 8 machten wir uns - müde, erschöpft und beeindruckt - auf den Weg zurück in die Gardens.