Freitag, Dezember 22, 2006

Standesgemäßer erster Abend

Piep-piep. Piep-piep.

Schlaftrunken taste ich mehr oder weniger blind nach meinem Handy. Eine SMS hat mich unsanft geweckt - und trotzdem freue ich mich: Christian ist gut in Dubai gelandet. Na, das ist doch schon mal etwas! Er verspricht eine weitere Nachricht, wenn er vom Flughafen losfährt. Denn erstmal muss er sich durch die Passkontrolle kämpfen und seinen Mietwagen erreichen. Das kann also dauern...

Ich kuschle mich nochmal in die Kissen - aber so wirklich schlafen kann ich nicht mehr. Also döse ich einfach bis zum nächsten Piepen vor mich hin. Und dann dauert es wirklich nicht mehr lange und Christian steht vor der Tür. Wir fallen uns in die Arme und genießen den frühen Morgen bis ich um 10 zur Arbeit muss.

Den Tag über bin ich nicht wirklich fit. Aus mir wird wohl nie ein Morgenmensch werden. Aber auch das geht vorbei und abends holt Christian mich mit dem Auto von der Arbeit ab. An diesen Service könnte ich mich wirklich gewöhnen. Für die nächsten drei Wochen werden wir mit einem sandfarbenen Lancer durch die Gegend cruisen. Europcar sei Dank!

Abends steht schon ein Programmpunkt auf dem Plan: In die Kasbar soll es gehen. Das ist eine Bar im arabischen Stil im "One & Only Royal Mirage". Vorher treffen wir uns bei Timo und glühen ein bißchen vor. Barcadi-O für die Mädels und indisches Bier für die Jungs. Dann nichts wie ab in die Taxis und los geht's!

Allein die Anlage ist schon sehr beeindruckend. Die Auffahrt zum Hotel ist mit Palmen und Lichterketten gesäumt. Das Hotel selbst ist im alten arabischen Stil gebaut und recht verwinkelt angelegt. So spazieren wir erstmal zwischen Arabern und Palmen ein wenig durch die Hotelanlage und Christian und ich werfen noch einen Blick auf den Strand. Hier lässt sich sicher wunderbar Urlaub machen - mit dem entsprechenden Kleingeld.

Die Kasbar kostet heute 50AED Eintritt - aber immerhin erhalten wir dafür ein Freigetränk. Die Kasbar ist wirklich beeindruckend. Sie erstreckt sich über 2,5 Stockwerke. In der Mitte befindet sich eine Tanzfläche und die Musik ist eine Mischung aus HipHop, Latino, arabischem Pop und ein wenig House. Alles im allem ziemlich gut!

Wir machen uns trotzdem erstmal auf den Weg an die Bar, um unser teuer erstandenes Freigetränk zu genießen. Christian trinkt einen Bullfrog und ich entscheide mich für einen Pink Angel. Beide sind sehr lecker! Hinter der Bar stehen 15-Liter(!)-Moet-Champagner-Flaschen bereit - für den Fall, dass jemand eine Runde ausgeben möchte. Preislich spielen die hier wirklich in einer anderen Liga.

Selbst die Toiletten sind ein Erlebnis. Es gibt einen Schminkbereich und zwischen den goldenen Waschbecken stehen Schälchen mit Rosenblättern und Pottpouri, die den ganze Raum mit einem sanften Duft erfüllen. Der Boden ist aus Marmor und selbst die Toiletten sind mit Gold verziert. Als ich mir die Hände wasche, kommt schon eine junge Frau und reicht mir ein kleines Handtuch, damit ich mich abtrocknen kann. Beeindruckt mache ich mich auf den Weg zurück.

Die Tanzfläche füllt sich immer weiter und so lassen wir uns ebenfalls von der Musik und guten Laune der anderen anstecken. Gegen 2 Uhr bin ich vom langen Tag ausgepowert und auch die anderen zeigen erste Ermüdungserscheinungen. Also heißt es: Taxi besorgen. Doch dann ist Sascha plötzlich verschwunden und Timo, Xenia und Tony werden von Julia nach Hause gebracht.

Also laufen Christian und ich zum Eingangsbereich. Dort spreche ich einen der Hotelangestellten an und frage ihn nach einem Taxi. Er winkt uns zu einem kleinen Van, öffnet die Türen und bietet uns, einzusteigen. Was für ein Service! Ich frage ihn - nur um sicher zu gehen - ob er uns wirklich in die Gardens fahren möchte. Er nickt und schon geht es los. Nur wenige Minuten später stehen wir auch schon vor unserer Haustür. Und der Preis ist der normale Taxipreis. Wir bedanken und verschieden uns. Wenn das mal kein standesgemäßer Start in Dubai war!