Samstag, September 30, 2006

2:1 für mich

Wochenende - also erst dann aus den Federn kullern, wenn man von selbst wach geworden ist. Da kann es schon mal später werden. Der erste Blick auf den Wecker fiel um halb 12. Gaaaaaanz langsam mal eine Zehe aus dem Bett strecken. Nur nicht zu schnell - wir haben's ja nicht eilig. Den Rest des Körpers dann Stück für Stück nachrutschen lassen bis man vollends aus dem Bett plumpst. Ein Mal noch kurz verschlafen den Kopf reiben - und auf der Suche nach etwas Essbarem in die Küche traben . Oh Freude - wir hatten ja aus der Mall die arabische Variante von Pancakes mitgebracht. *strahl*

Ja - so entspannt mit einem leckeren Frühstück fängt das Wochenende doch gut an. Noch ein bißchen rumgammeln und die Strandtasche packen. Sascha hatte schon rumtelefoniert. Wir schwangen uns ins Taxi und auf ging's zu Toby in die Villa One. Von dort mit seinem rosa Jeep zum Strand. Jumeirah Beach Park, wir kommen!

Eine kurze Runde im Wasser planschen und schon wurden wir von Alex und Toby in Richtung Volleyball-Feld gescheucht. Es gab kein Entkommen! Christian wollte mir heute den "Arsch versohlen" und entschied sich für die gegnerische Mannschaft. Nach 3 Spielen stand's dann allerdings 2-1 für meine Mannschaft! Ein freches Grinsen konnte ich mir da natürlich nicht verkneifen. Worauf hin ich mir eine kleine Wasserschlacht mit ihm einhandelte.

Nach diesem "anstrengenden Tag" am Strand stand ein Besuch im chilly's zur Debatte. Dort hatte ich mir letztes Mal schon den Hintern abgefroren. Aber die Jungs wollten Fleisch - und da stellt man sich ihnen ja nun besser nicht in den Weg. Also - auf zum Burger Essen!

Auch dieses Mal hatte es wieder die Raumtemperatur eines Kühlschranks. Sehr gemütlich. Aber Christian gab sich alle Mühe, mich - unter Wahrung des arabischen Anstands - warm zu halten. Das Essen ließ dann auch auf sich warten und Sascha hatten sie schlichtweg vergessen. Aber frei nach dem Motto "Ende gut - alles gut" wurden dann doch noch alle satt. Wieder nach draußen in die Wärme zu kommen war die reinste Erholung!

Für großartig weitere Unternehmungen fehlte uns heute jegliche Energie - und somit wurde es ein gemütlicher Abend zu Hause.

Freitag, September 29, 2006

Holidays on Ice

Heute morgen kam eine SMS von Ash - ob wir nicht Lust hätten, mit zum Eislaufen zu kommen. Zum Eislaufen in Dubai. Ein bißchen verrückt - zugegeben. Aber dafür sind wir hier ja schließlich auch in Dubai. Christian wusste erst nicht so recht, ob er sich wirklich für diesen Vorschlag erwärmen konnte. Winter hat man in Deutschland ja schon genug. Da wir aber noch keine besseren Pläne hatten, sagte ich Ash zu. Zum Strand konnten wir ja auch anschließend noch gehen.

Um kurz nach 12 stand sie dann auch mit ihrem Bruder Nasif vor der Tür - und los ging's. Erstmal war natürlich ein ausführlicher Bericht fällig, was wir uns bis dahin schon alles angeschaut hatten. Ash war ganz begeistert und sagte, dass sie - trotz ihrer 2 Jahre hier in Dubai - manches noch nicht gesehen hatte.

Die Eisbahn befand sich im Hyatt Hotel. Sie war nicht riesig - aber für unsere Zwecke völlig ausreichend. Schuhe und Socken konnte man für 25 Dirham direkt vor Ort ausleihen. Und dann ging es tatsächlich auf's Eis. Die ersten "Schritte" waren mal wieder völlig unsicher. Aber nach ein paar Runden kam ich langsam in Fahrt - während Christian munter drauf los düste. Ash und ihrem Bruder ging's zum Glück nicht viel anders - auch sie mussten sich erst wieder an die Kufen unter den Füßen gewöhnen.

Außerdem waren noch einige Freunde von Ash da - Australier, Briten, Araber - eine bunte Multikulti-Mischung. Auf den ersten Blick alle recht sympathisch. Nur die Anzahl an Namen überstieg für den Moment mein Kurzzeitgedächtnis. Aber was machte das schon. Wir verbrachten eine vergnügliche Zeit auf dem Eis bis uns die Füße weh taten.

Ash schlug vor, noch gemeinsam etwas essen zu gehen. Wir erkundigten uns in einem Restaurant in der Lobby, ob es genug Plätze für die ganze Gruppe gab. Gar kein Problem. Kurzerhand wurden ein paar Tische zusammen gestellt. Wir sagten kurz den anderen Bescheid und machten es uns gemütlich. Es wurde eine recht lustige Runde und das Essen war fantastisch.

Gegen halb 4 verabschiedeten wir uns und Ash war noch so lieb, uns am Strand abzusetzen. Von der Eisbahn direkt in den Jumeirah Beach Park - das hat man auch nicht alle Tage. Dort trafen wir Maren, Stephan und noch ein paar andere Leute. Nichts wie ab ins Wasser. Ganz entspannt im wohltemperierten Meer planschen. Ein wenig Sonne tanken.

Als die Sonne so langsam ihren Tiefstand erreichte, bot Maren an, uns noch bis zur Mall of the Emirates mitzunehmen. Das ließen wir uns nicht zwei Mal sagen. Noch eben das Strandtuch eingepackt und auf geht's. Ich wollte so gerne nochmal nach einer vernünftigen Sonnenbrille kucken und Christian hatte zum Glück keine Einwände. Eine zweite Meinung ist bei sowas immer Gold wert - finde ich zumindest. Und ich wurde tatsächlich fündig! Nachdem ich ungefähr die Hälfte der Brillen - in meiner Preisklasse - anprobiert hatte, konnte ich die Auswahl auf 2 begrenzen. Christian hatte das letzte Wort - und schon war die Sonnenbrille meins. :-)

Hochzufrieden über diesen Einkauf bummelten wir noch ein wenig durch die Mall und genehmigten uns einen frisch gepressten Fruchtcocktail. Seeeehr lecker und eine der Sachen, die man in Dubai unbedingt probieren muss. Ich bekam mein Strahlen gar nicht mehr wirklich aus dem Gesicht!

Dubais Nachtleben ist aufgrund von Ramadan natürlich gerade etwas eingeschränkt. Nichts desto trotz wagten wir einen Versuch und gingen abends mit Sascha, Toby und Frank noch in die Longe's Bar. Es war sogar einiges los - was Toby und Sascha überraschte. Letztes Wochenende waren ihre nächtlichen Unternehmungen mangels Leuten allesamt kläglich gescheitert. In den meisten Clubs wird an Ramadan keine Musik gespielt und auch die Anzahl der Gäste hält sich in Grenzen. Heute hatten wir wohl ein besseres Händchen. Es gab nicht nur Alkohol sondern es lief sogar MTV. Fast eine kleine Sensation.

Trotz allem war mit uns nicht mehr allzu viel los. Wir genehmigten uns zwei Bierchen, unterhielten uns und machten uns dann wieder auf den Heimweg. Es geht eben doch nichts über ein gemütliches Bett. ;-)

Donnerstag, September 28, 2006

Typisch Touri

Heute geht's als Touris nochmal nach Dubai City. Ich hatte bei Orient Tours eine "Dubai City Tour" gebucht. Was auch mal wieder gar nicht so einfach war. Erst der dritte Typ konnte sich wirklich auf englisch vernünftig verständlich machen. Die Wagen fahren allerdings nur Hotels ab. Also machten wir uns auf den Weg zur MediaCity. Dort gönnten wir uns erst noch einen kleinen Snack im FoodCourt und liefen dann zum Radisson Hotel.

Nun war also nur die Frage, wie wir unseren Fahrer finden würden. Vor dem Hotel stand eine silberne Limousine und zwei Typen, die anscheinend auf Fahrgäste warteten. Der eine winkte uns zu. "Orient Tours?" Er nickte. Dann fragte er, was wir wollten. Mir kam die ganze Sache spanisch vor. Ich sagte, wir hätten die City Tour gebucht und fragte, wie wir zahlen können. Daraufhin meinte er, ich würde ihm den Preis sagen. Okay - definitiv seltsam. Und in diesem Moment klingelte mein Handy. Der richtige Fahrer war dran und fragte wo wir wären. Immerhin konnte ich mich also auf mein Bauchgefühl verlassen.

Nichts wie raus aus dem Wagen und ab in den Touri-Bus von Orient Tours. Wir mussten erstmal lachen. Das fängt ja gut an. Außer uns war nur ein ältere Ehepaar im Bus. Als erstes fuhren wir zum Hotel Al Qasr beim Madinat Jumeirah um noch weitere Gäste einzusammeln. Die Einfahrt war langgezogen und von Palmen und goldenen Pferden gesäumt.

Direkt vor dem Hoteleingang gab es einen großen Springbrunnen mit Pferden und einen wundervollen Blick auf die Anlage. Kleine Häuser, viel grün, in der Mitte die Wasserwege auf denen kleine Boote fuhren. Hier zu wohnen musste wirklich toll sein! Die ganze Anlage war architekonisch im arabischen Stil gehalten. Auch wenn hier alles nur "plastic-fantastic" war - so wirkte es doch viel arabischer als die meisten anderen Gebäude und Hotels in der Gegend. Da konnte - unserer Meinung nach - nicht mal das Burj Al Arab mithalten. 7 Sterne Luxus hin oder her.

Dann ging es weiter zum Souk Madinat Jumeirah. Das war ein eher ungeplanter Zwischenstopp und wir bekamen auch nur 15 Minuten Zeit. Im Prinzip sollte das die Wartezeit auf den zweiten Bus verkürzen, der noch zu uns stoßen würde. Christian und ich kannten das ja alles schon, bummelten aber trotzdem nochmal kurz hindurch und nahmen uns Zeit für 2-3 Bilder.

Dann ging es erst richtig los: ein kurzer Foto-Stop vorm Burj Al Arab. Raus aus dem Bus. Knipsen. Rein in den Bus. Die Jumeirah Beach Road entlang. Foto-Stop bei der Jumeirah Beach Mosque. Wieder rein in den Bus. Ein kurzer Snack-Stop an einer Tankstelle. Lecker Eis holen. Wieder rein in den Bus. Und ab in die City.

Während der Fahrt erklärte uns der Fahrer ein paar grundsätzliche Sachen zu Dubai, den Arabischen Emiraten, der Wirtschaft, dem Tourismus, dem Öl und was ihm gerade sonst noch so einfiel. Alles in allem war nicht so viel neues dabei. Was uns allerdings doch überraschte, war die Tatsache, das Dubai nur etwa 8% seines Einkommens aus Öl bezieht. Die restlichen 92% kommen aus Tourismus und anderen Quellen. Somit ist das Emirat also gar nicht so sehr auf das schwarze Gold angewiesen, wie wir vermutet hatten. Abu Dhabi ist nach wie vor das reichste und wichtigste Emirat, da es die größten Ölvorkommen besitzt.

Den nächsten Foto-Stop legten wir am Creek ein. Ist schon ein ungewöhnliches Bild - die alten Dhows tuckern über den Fluß und im Hintergrund erheben sich moderne Wolkenkratzer. Aber irgendwie auch cool, dass sie an dieser Tradition festhalten und die kleinen Holzbootchen noch nicht durch modernere ersetzt haben.

Unser nächstes Ziel war das Dubai Museum. Ein ehemaliges Fort - mitten in der Stadt und gegenüber der Grand Mosque. Auch hier ging es wieder um das Leben am Golf, bevor das Öl entdeckt wurde. Im Inneren des Hofs war eine kleine Holzhütte aufgebaut und in zwei weiteren Räumen hingen Fotos und kurze Beschreibungen. Das eigentlich interessante kam dann aber erst in einem neueren Teil des Gebäudes.

In verschiedenen Räumen hatte man alte Szenen in Lebensgröße nachgebaut. Zuerst kam man auf einen alten Souk am Hafen. Einige der Puppen machten einen lebendigen Eindruck. Beinah wäre ich vor lauter Staunen mit einer Frau zusammen gestoßen. Als ich zu einer Entschuldigung ansetzen wollte, bemerkt ich, dass es sich nur um eine der Puppen handelte. Es hab kleine Läden und spielende Kinder. Auch eine Koranschule und ein Wohnhaus waren zu finden. Dann ging es weiter zum Leben in der Wüste und dem Bau eines Schiffs. Insgesamt war ich ziemlich beeindruckt und fand die gesamte Ausstellung sehr gut gemacht!

Zum Abschluss gab's dann natürlich noch einen Souvenirladen mit jeder Menge Schnickschnack. Unser Fremdenführer zählte kurz durch und führte uns dann zum Creek, wo wir uns per Dhow auf den Weg zu den Souks machten. Das war für Christian und mich ja nun nichts neues mehr. Er schien von dem Gedanken auch nicht unbedingt begeistert, sich wieder an den Händlern vorbei durch die kleinen Gassen zu schlagen. Auf dem Gold-Souk bekamen wir dann auch allen ernstes 45 Minuten Zeit - was natürlich viel zu viel war. Zumindest für unseren Geldbeutel. Also gönnten wir uns eine Pause auf einer der vielen Bänke.

Immer wieder kam mal jemand vorbei, um uns Handtaschen oder Uhren anzudrehen, aber wir winkten nur ab. Es ging kaum ein Lüftchen - und somit war es wirklich stickig. Zu warm für meinen Geschmack. Bei einem Straßenhändler gönnten wir uns einen kühlen Mango-Saft und versuchten zwei seiner angebotenen Gebäckstücke. Die waren wirklich lecker - wenn auch etwas fettig.

Unsere letzte Station an diesem Tag war der Fisch- und Gemüsemarkt. Kurz zuvor wurde zum salat al-fadschr - dem Abendgebet - gerufen. Der Markt befand sich in einem riesigen Zelt. Als wir es betraten, saßen viele der Händler auf Decken zusammen und brachen gemeinsam das Fasten. Ein friedliches Bild irgendwie. Christian und ich schlenderten noch kurz an den Ständen vorbei. An einem bot uns ein Händler Früchte an - wir sollten sie versuchen. Das erste waren Datteln und das zweite wohl sowas wie süße Pflaumen. Auch ein Gebäckstück sollen wir noch probieren. Dann heißt es aber auch schon - zurück in den Bus und ab Richtung Heimat.

Der Fahrer fährt bis Dubai Marina und von dort aus nehmen wir uns ein Taxi für den letzten Sprung in die Gardens. Wir sind echt geschafft.

Mittwoch, September 27, 2006

Eine ganz andere Welt

Montag und Dienstag habe ich ganz normal gearbeitet. Christian hatte zum Glück auch noch ein bißchen was zu arbeiten und verbrachte einen Teil seiner Zeit am Pool. Abends bummelten wir noch ganz gemütlich ein bißchen durch die Mall. Dank Ramadan hat die Mall komplett bis 12 Uhr geöffnet und der FoodCourt sogar bis 1 Uhr.

Heute ging's dann los mit unserer Sightseeing-Tour. Das Heritage- und Diving Village in Dubai klang ziemlich interessant. Außerdem buchte ich eine Dubai City Tour für den nächsten Tag. Mal richtig einen auf Touri machen. :-)


Wir gönnten uns ein entspanntes Frühstück und machten uns gegen frühen Nachmittag auf in Richtung Dubai City. Wahrscheinlich hätten wir noch etwas früher aufbrechen sollen - denn etwa auf der Hälfte des Weges gerieten wir in einen Stau. Und der zog sich dann auch wirklich komplett bis in die Stadtmitte. Somit verbrachten wir also etwa eine Stunde im Taxi. Auf Höhe des Dubai Museums entschieden wir uns dazu, auszusteigen und den Rest des Weges zu Fuß zu bewältigen.

Mitten in diesem alten Teil der Stadt eröffnete sich uns nun doch eine ganz andere Welt, als das was ich bisher von Dubai gesehen hatte. Hier gab es kaum ein weißes Gesicht. Die meisten sind Inder oder Pakistanis. Die Straßen und Gassen sind eng und stickig. Überall gibt es winzige Läden mit leuchtend bunter Werbung und Lichtreklamen. Besonders gewöhnungsbedürftig waren die Blicke der Männer. Viele starten mich ganz unverhohlen an. Sobald sie Christians Blick trafen, schauten sie jedoch weg. So ganz wohl war mir dabei nicht immer, aber ich versuchte es einfach zu ignorieren. So "exotisch" war ich mir noch nie vorgekommen.

Es war nicht mehr weit. Wir schlenderten am Creek entlang. Es war immer noch ziemlich heiß - und aufgrund von Ramadan durften wir in der Öffentlichkeit weder etwas essen noch etwas trinken. Etwas anstrengend bei diesen Temperaturen. Als erstes sahen wir uns das Sheikh Saeed Al Maktoum's House an. Es ist das Haus des ehemaligen Herrsches von Dubai und wurde 1896 errichtet. Vor einigen Jahren wurde es restauriert und in ein Museum umgewandelt. Es gibt viele Fotografien und Erklärungen zum Leben in Dubai vor dem Öl.

Die Räume waren alle klimatisiert und somit eine angenehme Abwechslung. Auf dem Dach fanden wir dann auch eine kleine Nische, wo wir erstmal in Ruhe etwas trinken konnten.

Das Heritage- und Diving-Village fiel leider ebenfalls Ramadan "zum Opfer". Es war rein gar nichts los. Normalerweise sollten hier typisch arabische Handwerker demonstrieren, wie das Leben in Dubai früher aussah. Stattdessen gab es nur leere Hütten. Soviel also dazu. *hmpf* Sightseeing während Ramadan zu betreiben ist also wirklich nicht die beste Idee. Wir überlegten noch, ob es sich lohnen würde, weiter in Richtung der Creek-Mündung zu laufen - entschieden uns dann aber doch dagegen. Am Creek entlang begannen die Restaurants, sich auf Iftar vorzubereiten - Buffets wurden aufgebaut, Tische zurecht gerückt, Karten ausgeteilt.

Wir liefen zurück in Richtung des Dubai Museums. Auf dem Weg rief ich Maren an und fragte, wo wir uns am besten treffen könnten. Sie wollte uns heute abend über die Souks führen. Sie war noch an der Arbeit - wollte sich aber melden, sobald sie Feierabend hatte. Also bummelten wir noch ein wenig über den Textil-Souk und durch das Bastakiya-Viertel. Bastakiya ist ein altes Viertel mit historischen Häusern, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts dort entstanden. Durch die kleinen Gassen zu laufen war wirklich schön. Es hatte eine ganz eigene Atmosphäre - nicht so wie die vollgestopften Straßen mit Leuchtreklamen von Bur Dubai.

Langsam ging auch die Sonne unter und dann hörten wir schließlich den Ruf zum Abendgebet - Zeit das Fasten zu brechen! Da Christian der Magen schon in den Knien hing, machten wir uns auf die Suche, nach etwas essbarem - und fanden ein KFC. Nun merkte ich, dass ich auch wirklich Hunger hatte.

Fast hätten wir Marens Anruf verpasst. Wir verabredeten uns vorm Dubai Museum. Und dann konnte es losgehen. Zunächst setzen wir mit einer Dhow (einem kleinen Holzboot) auf die andere Seite des Creeks über. Von dort liefen wir zunächst zum Gewürzsouk. Der Souk ist dabei nicht ein Platz aus alten Holständen - so wie ich mir das vorgstellt hatte. Er besteht viel mehr aus kleinen Gässchen in denen sich ein kleiner Laden an den nächsten reiht. Und im Prinzip bietet jeder Laden fast dasselbe an.

Wir bogen in eins der Gässchen und wurden schon direkt in Beschlag genommen. "Hello, how are you? Where are you from? Germany?" Und dann ging es erst richtig los. Da konnte dieser Händler doch tatsächlich deutsch. Wir waren von den Socken. Auf einen Blick hatte er uns als Deutsche eingestuft und begann die Gewürze auf Deutsch herunter zu rattern. "Grob. Fein. Gemahlen." Wir sollten einfach in Ruhe einen Blick in seinen Laden werfen und uns umschauen.

Dort erzählte uns schon der nächste, was er an Gewürzen zu bieten hatte. Ich konnte nur noch lachen. Wir ergriffen dann auch erstmal die Flucht. Aber das Schauspiel fing bei jedem Laden auf's neue an. Bis einer fragte woher aus Deutschland wird denn nun kämen - Stuttgart. "Ah - Schawabbe. Schaffe, schaffe, Hausle baue". Wir konnten nicht anders - und mussten lachen. Unglaublich, dass derartiges doch wirklich bis nach Dubai vordringt. So viel also zum Bild über unsere schwäbelnden Mitbürger. *grins* Christian war nun endgültig dafür, den Souk umgehend fluchtartig zu verlassen. Also führte uns Maren weiter in Richtung Gold-Souk.

Der Gold-Souk ist im Prinzip die Aneinanderreihung kleiner Juwelierläden unter einer holzüberdachten Gasse. In den Schaufenstern hing unmengen von Goldschmuck. Armreifen, Halsketten, Ohrringe in allen Formen und Größen. Und einige waren wirklich gigantisch. Keine Ahnung, wie man sowas überhaupt tragen wollte. Von den Seiten kamen immer wieder Typen an und fragten "Handbags, Miss? Gucci, Versage..." und Christian wurden Uhren angeboten. Auch hier natürlich nur das "Beste vom Besten". Maren sagte, sie würden einen dann in eine kleine Gasse mitnehmen und dann hätte man unzählige Taschen zur Auswahl. Es wäre wohl schon ganz lustig. Aber vielleicht doch eher ein ander Mal.

Christian war mittlerweile doch etwas fertig von der ganzen Rumrennerei und so gönnten wir uns einen frisch gepressten Saft an einer kleinen Bude nahe der Straße. So konnten wir in Ruhe das geschäftige Treiben um uns herum betrachten. Es erinnerte mich irgendwie an einen Bienenstock - ein permanentes Brummen und Wuseln.

Maren wollte uns noch zu einem dritten Souk führen. Der war allerdings etwas schwieriger zu finden - und so langsam machten sich die Strapazen des Tages bemerkbar. Also entschieden wir uns dann doch für den Weg zurück zu den Dhows. Noch ein Mal übersetzen über den Creek. Und dann nahmen wir uns ein Taxi. Völlig geschafft und voll mit neuen Eindrücken. Zurück in den Gardens.

Sonntag, September 24, 2006

Ab in die Wüste

Was für ein erlebnisreiches Wochenende! *strahl* Bin immer noch ganz begeistert. Am Samstag ging es das erste Mal Offroad durch die Wüste. Tony hat einen Trip zusammen mit Freunden organisiert. Nachdem wir in Ruhe ausgeschlafen hatten, ging's noch kurz zum Einkaufen und dann ab in den Wagen. An der Tankstelle wurde nochmal vollgetankt und vorsichtshalber ein Ersatzkanister gefüllt. Noch ein Stückchen weiter befanden wir uns dann auch schon mitten im Sand.

Ein bißchen Luft aus den Reifen und los ging's! Die erste Düne rauf und runter - jippiiiiiii! Ich glaube, das Grinsen haben wir alle nicht mehr wirklich aus dem Gesicht gekriegt. Wenn hier und da auch etwas holprig war's ingesamt schon ein ziemlich cooles Gefühl. Hatte ein bißchen was von Snowboarden mit dem Auto.

Oli - ein Freund von Tony - kannte die Strecke wohl recht gut und übernahm die Führung. Ich versuchte fleißig, das Ganze fotografisch zu dokumentieren. Plötzlich ein Stop. Ich wusste erst gar nicht recht was los ist. "Camel Crossing" - da trotteten doch tatsächlich einfach so ein paar Kamele vor uns durch den Sand. Einfach so! Ganz schön groß die Viecher. Das war das erste - aber für den heutigen Tag auch nicht das letzte Mal, dass ein paar der Wüstenschiffe unseren Weg kreuzten.

Doch nun ging es erstmal weiter durch den Sand. Und dann passierte es - einer der Wagen blieb stecken. Das hieß für uns - raus aus den Wagen, Schaufel in die Hand, Matte unter ein Rad packen und mit Hilfe eines anderen Wagen aus dem Sand ziehen. Und weiter gings. Wir kreuzten noch eine Straße und kurz vor Dämmerung waren wir dann am Ziel - vor einer großen roten Sanddüne ging's ans Barbeque-Grillen.




Die Landschaft an sich war schon atemberaubend. Was mich aber wirklich faszinierte, war die Stille. Weit und breit war kein Geräusch zu hören. Langsam senkte sich die Sonne dem Horizont entgegen. Die Jungs entfachten die Grillfeuer und los ging's! Dazu gab es arabisches Brot und Hummus (Kichererbsenpüree). Es war echt lecker - und mitten in der Wüste schmeckt's doch gleich nochmal besser! :-)

Auf dem Heimweg war ich dann doch recht erschöpft und schlief auf dem Rücksitz ein. Was für ein Tag!

Sonntag schliefen wir dann erstmal ganz in Ruhe aus. ist ja schließlich Wochenende. Dann aber nicht wie ab zum Strand. Christian und ich schnappten uns ein Taxi und machten uns auf dem Weg zum Jumeirah Beach Park. An einer Runde Beach-Volleyball kamen wir heute nicht vorbei. Danach noch ein wenig entspannen im warmen Meer und sonnen im Sand.


Freitag, September 22, 2006

Souk Madinat Jumeirah

Die Arbeit lief gut und wir kamen ziemlich pünktlich aus dem Büro. Ash hatte uns am Abend zuvor empfohlen, abends unbedingt zum Souk Madinat Jumeirah zu fahren - bevor Ramadan beginnt.

Also bestellten wir uns ein Taxi und machten uns auf den Weg. Schon die Einfahrt machte einen ziemlich tollen Eindruck. "Souk" ist ein altes arabisches Wort für "Markt". Der Souk im Madinat Jumeirah ist einem alten arabischen Souk nachempfunden - im Grunde ist es aber auch auf Shopping ausgelegt.

Uns gefiel es trotzdem sehr gut! Es gibt mehr arabische Shops als in den üblichen Malls und die Holzdecken, Lampen und kleinen Gassen gaben dem ganzen doch einen eigenen Touch. Wir bummelten gemütlich hindurch und genossen die Aussicht auf das Burj Al Arab. Zu den Appartements fuhren kleine Boote auf angelegten Wasserstraßen. Wir hätten uns gerne ein wenig durch die Gegend fahren lassen - aber die Boote waren ausschließlich für Gäste vorgesehen. Schade!

So genehmigten wir uns einen Kaffee bei Starbucks und machten uns dann langsam aber sicher zurück auf den Weg in die Gardens.


Donnerstag, September 21, 2006

Pirates of Arabia

Ausschlafen ist wirklich eine feine Sache! Nach einem gemütlichen Frühstück gings dann mit dem Taxi in die Mall of the Emirates - der derzeit größte Konsumtempel hier. Vorab haben wir noch einen kurzen Blick in die Skihalle geworfen. Da kommt man wirklich schon mal auf den Gedanken "Die spinnen, die Araber" :-)

Das Betreten der Mall verbessert diesen Eindruck nun nicht unbedingt. Was hier an Konsum möglich ist, übertrifft so ziemlich alles, was man normalerweise in Deutschland kennt. Christian zeigt sich davon trotz allem nicht wirklich beeindruckt - ihn begeistern viel mehr die Lautsprecher, Mischpult und Beamer, die in der Haupthalle angebracht sind. Wir gönnen uns noch einen Kaffee und machen uns auf den Rückweg in die Gardens. Den Rest des Nachmittags verbringen wir entspannt bei Sonnenschein am Pool!

Abends geht's auf zu einer Barbeque-Party unter dem Motto "Pirates of Arabia". Kurz zum Spinney's um Grillzeug zu besorgen und dann nur noch den Weg finden. Die Wegbeschreibung ist da allerdings etwas unklar. Nach zwei Telefonaten stehen wir am Ziel. Mangels Kostümen erscheinen wir in "zivil". Es ist eine Wohnungseinweigungsparty von Alistair und seiner Frau Kathi. Die Vila ist noch nicht komplett eingerichtet, macht aber schon einen tollen Eindruck. Besonders das Bad mit Whirlpool-Wanne hat es mir angetan. Die Jungs kümmern sich um das Fleisch und wir Mädels bekommen Wein. Lecker! Da merkt man dann doch, was einem hin und wieder fehlt. Insgesamt eine schöne Party und ein lustiger Abend!

Gegen 1 geht's dann aber doch ab nach Hause - denn morgen heißt's auch für mich nochmal arbeiten.

Mittwoch, September 20, 2006

Engel Fliegen Einsam

Der Wecker ging heute morgen schon um halb 8 (gähn & streck). Ja - das war wirklich Absicht. Heute abend werde ich es wahrscheinlich nicht ins Fitness Studio schaffen. Aus diesem Grund hatte ich mir vorgenommen, vor der Arbeit im Pool schwimmen zu gehen. Ist ja eigentlich nicht ganz meine Zeit. Aber sogar das aus dem Bett kommen hat ganz gut geklappt.

Also - ab in den Bikini schwingen und losdackeln zum Pool. Selbst um die Zeit ist es hier unglaublich warm. Wir haben etwa 32°C - nicht schlecht! Die Sonne scheint auch schön und ich habe den Pool fast für mich alleine. Nur der LifeGuard sitzt am Rand und schaut zu wie ich meine Runden ziehe. Danach geht's frisch mit den Jungs an die Arbeit. Christian macht sich derweil in Deutschland auf den Weg. Sein erster Flug - der erste überhaupt. Und dann gleich allein. Nach Dubai. Ich hoffe sehr, dass ihm Fliegen gefällt. Ansonsten werden das seeeeehr lange 6 Stunden.

Nach Feierabend muss ich noch kurz zum Einkaufen - Ash kommt um 21 Uhr zum Essen vorbei. Ich besorge Nudeln, frische Tomaten und Paprika. Dazu noch etwas Mais und Frischkäse. Zeitlich habe ich mich dann allerdings doch etwas verschätzt - Ash ist schon da während ich noch am Wirbeln bin. Sie ist ganz begeistert von der Tatsache, ein "home cooked meal" zu bekommen. Normalerweise bestellt sie oder geht zum Essen aus.

Um so mehr freut es mich, dass es ihr dann auch wirklich schmeckt. Wir plaudern ein bißchen - unter anderem auch über ein paar mögliche Sightseeing-Aktivitäten. Es gibt noch viiiel zu sehen! In Gedanken versuche ich, schon mal einen Tourplan zusammen zu stellen. :-) Ash ist auch schon sehr gespannt darauf, Christian morgen kennenzulernen und zu hören, wie ihm Fliegen gefallen hat.

Dann ist es soweit - ein kurzer Anruf von Christian. Er ist gut in Dubai gelandet. Also mache ich mich mit Tony auf den Weg zum Flughafen. Von uns aus dort hin zu kommen dauert ungefähr so lange, wie sich durch Pass- und Gepäckkontrolle zu schlagen. Und wirklich - wir sind da, bevor er aus dem Flughafen kommt. Ich kann ihn schon von weitem sehen. Als ich mich durch die Reihe der Wartenden in seine Richtung vorgekämpft habe, habe ich ihn auch schon wieder aus den Augen verloren. Ein kurzer Anruf - und dann haben wir uns endlich gefunden! *strahl*

Mittlerweile ist es halb 1 - Zeit nach Hause zu kommen. Tony muss morgen zur Arbeit - und ich habe meinen ersten freien Tag! Nicht einsam - sondern gemeinsam. :-)

Dienstag, September 19, 2006

First Training with Fitness First

So - ab heute ist es offiziell: Ich bin bei Fitness First angemeldet. Ab jetzt heißt es also fleißig trainieren, damit sich der Mitgliedsbeitrag auch wirklich lohnt. Das Gute ist, dass man hier nur eine Mindestvertragslaufzeit von 4 Monaten hat. Alles andere hätte sich bis Februar auch nicht wirklich gelohnt.

Und das Beste: Seit diesem Monat werden hier auch Salsa-Classes angeboten! Wie die genau aussehen, weiß ich noch nicht. Aber da bin ich auf alle Fälle dabei. Vermisse die Stunden in der Bar Sur doch sehr... 1-2-3 5-6-7. So komme ich also doch nicht aus der Übung. *strahl*

Insgesamt liegen die Kurse zeitlich leider etwas blöd. Wahrscheinlich schaffe ich es nur am Wochenende daran teilzunehmen. Hier ist es üblich, dass man sich eine halbe Stunde vor Kursbeginn anmeldet. Die letzten Kurse fangen allerdings meistens schon um 19:30 Uhr an - und da wir bis 19 Uhr arbeiten, ist das einfach nicht machbar. Blöd - aber nun gut...

Zur Anmeldung haben wir außerdem zwei Stunden "Personal Training" bekommen, d.h. ein augebildeter Trainer wird gemeinsam mit uns ein individuelles Fitness Programm ausarbeiten. Ich bin schon gespannt!

Montag, September 18, 2006

Hipphipp hurra!!!

Es ist geschafft!!! Sascha ist der Held des Tages - mein Skype funktioniert! Und damit auch endlich die SkypeIn Nummer, die ich mir schon Ende letzter Woche habe geben lassen. Hipphipp Hurra!

Skype bietet deutsche Festnetz-Nummern an, sogenannte SkypeIn Nummern. Diese kann man ganz normal mit jedem Telefon anwählen. Der Anruf kostet damit nicht mehr, als ein Anruf nach Fulda. Um ihn annehmen zu können, muss ich allerdings online sein und Skype anhaben. Ansonsten wird der Anruf von SkpeVoiceMail entgegen genommen - meinem Online-Anrufbeantworter.

Meine Mutter freut sich riesig, als ich ihr sage, dass wir nun telefonieren können. Die Qualität ist soweit wirklich recht einwandfrei. Also - möge die Telefoniererei beginnen! *freu*

Samstag, September 16, 2006

Wohnst du noch...?

Ash ist wirklich ein Schatz! Gestern hab ich sie gefragt, ob wir eventuell mal zu IKEA fahren - und schon sind wir unterwegs. Unglaublich aber wahr - auch hier in den Arabischen Emiraten sind viele verrückt nach den schwedischen Möbeln und Accessoires. Wir fahren zur Dubai Festival City, die im Prinzip noch immer eine komplette Baustelle ist. Aber die Mall ist wirklich schön - die erste mit Glasdach und natürlichem Sonnenlicht. Von der Decke herab hängt eine ganze Reihe von riesigen Malereien. Mir gefällt's!

Aber nichts wie rein zu IKEA. Es sieht auch nicht anders aus wie in Deutschland - mal abgesehen, dass alle Beschreibungen auf Englisch und Arabisch sind. Gemütlich bummeln wir durch die Möbelabteilung. Ich halte Ausschau nach einem kleinen Nachttisch. Es gibt einige Sachen, die ich gerne für die Wohnung selbst kaufen würde - aber Ash erinnert mich immer wieder daran, dass ich ja nur ein halbes Jahr da bin. Sehr gut - nur nicht in einen Kaufrausch verfallen. Durchatmen. Weiter geht's!

Die Möbelabteilung haben wir erfolgreich gemeistert und jetzt wird es spannend: die Kleinscheiß-Abteilung! Werde ich der 1001 Versuchung widerstehen können? Werde ich im Hinterkopf behalten, dass ja einiges davon nicht wieder mit nach Deutschland kommt? Werde ich stark bleiben können? Es bleibt spannend liebe Leser... *lach*

Es gibt wirklich einige Dinge, bei denen ich in Versuchung komme, mich dann aber mehr oder weniger noch beherrschen kann. Insgesamt sind hier aber einige Sachen nochmal ein gutes Stück günstiger als in Deutschland. Kaum ein Artikel kostet mehr als 10 Euro. Irgendwann ist der Wagen dann aber wirklich voll. Zeit, zur Kasse zu gehen.

Auf der Rückfahrt sammeln wir noch ihren Bruder ein. Er hilft uns netterweise beim Ausladen der Sachen. Und dann bin ich allein - in einem kleinen Chaos von Pappe und IKEA-Tüten. Wo fange ich jetzt wohl am besten an? Ein Schraubenzieher wäre schon mal ein guter Anfang. Tony hat zum Glück eine ganze Palette davon. Also lege ich los. Erstmal durch die Anleitung wühlen. Schrauben zusammen suchen. Teile richtig sortieren. Und dann versuchen, alles halbwegs sinnvoll zusammen zu montieren.

Bei meinem Mini-Schreibtisch ist das gar nicht so einfach. Aber aufgeben ist nicht. Wäre ja wohl gelacht! Lasse mich doch nicht von einem Möbelstück aus der Fassung bringen. Und nur ungefähr 20 Minuten später steht das Ding dann auch. Ein erster Erfolg. Dann baue ich auch den Rest zusammen - einen kleinen Tisch und eine Lampe.

Dann wird's lustig. Wie bringe ich diese Möbel jetzt alle am geschicktesten in diesem kleinen Raum unter? Wo kann ich am besten arbeiten? Wie stelle ich die Betten? Das große Hin- und Herrücken beginnt. Immer wieder stehe ich mitten im Raum und grüble. Das ist alles noch nicht wirklich optimal. Dann hab ich eine Idee. Ein wenig Schieben hier, ein wenig herumrücken da. Und - es fängt tatsächlich langsam an, gut auszusehen!

Mein zweites Bett funktioniere ich zum Sofa um. Der Schreibtisch bekommt eine eigene kleine Ecke, mein Bett kommt an die Wand - und gaaaaanz wichtig: Endlich ein paar Bilder an die Wand! Noch ein wenig aufräumen und ein Mal durchwischen. Tadaaaa! Mein neues Zimmer ist fertig! Und es ist eine deutliche Verbesserung zu vorher - finde ich jedenfalls!

Dann mache ich mich auf zum Géant - unserem Supermarkt. Heute koche ich mal wieder für unsere WG. Nudeln mit einer frischen Gemüse-Soße aus Tomaten, Paprika und einer Gemüsecreme-Suppe von Knorr. Zum Nachtisch gibt es frischen Früchte-Yoghurt. Anschließend spülen wir gemeinsam ab. Zur Feier des Tages mache ich es mir in meinem neuen Zimmer gemütlich und schaue 2 Folgen LOST. So fühlt sich das "Zuhause" doch besser an!

Ich lebe schon! :-)


Mittwoch, September 13, 2006

Culturally Integrated?

Heute gab es einen recht interessanten - wenn auch leider kurzen - Artikel in der Gulf News. Er stellte die Frage, ob Dubai nur "fusion city" oder doch ein "melting pot" der Nationen ist.

Dubai wird von vielen Residents hier als "fusion city" wahrgenommen. Mit Einwanderern aus über 200 Nationen bietet die Stadt eine wirklich einzigartige Vielfältigkeit. Die Werte des Mittleren Osten vermischen sich so mit den westlichen und globalen aus aller Welt. Menschen der verschiedensten Kulturen gehören hier ganz selbstverständlich der Bevölkerung an.

Dennoch stellt sich die Frage: Vermischen sich diese unterschiedlichen Kulturen wirklich oder gibt es immer noch Grenzen für Menschen, die sich in die Gesellschaft integrieren möchten. In wie weit setzt sich die bunte Mischung der Berufswelt auch wirklich im privaten und sozialen Leben fort? Viele Residents schrecken eher davor zurück, Dubai wirklich als "melting pot" zu bezeichnen.

Dr Abdul Khaleq Abdulah - ein Einheimischer - bezeichnet Dubai eine als einmalige Erfahrung. Er sagt, es seien so viele Nationalitäten und Ethiken an diesem einen Platz zusammen gekommen. Und gemeinsam hätten sie bisher etwas geschafft, worauf sie stolz sein können - eine Form von Koexistenz, wie sie es sonst nicht gibt. Dennoch sei die Stadt kein Melting Pot. Dies würde allerdings - ausgehend von der Geschichte - daran liegen, dass ein Rahmen nach amerikanischem Vorbild geschaffen worden wäre.

Dr Nadia Buhannad - ebenfalls eine Einheimische - erklärt, dass die Globalisierung und das Voranschreiten der Einwanderung auch Probleme mit sich bringt. Inder beschweren sich, Araber klagen - und britische Zeitungen attackieren die Kultur und die Traditionen. Eine andere junge Frau sagt, die Nationalität werde sehr hoch bewertet. Leute bekommen ihre Jobs aufgrund der Tatsache, dass sie eine bestimmte Staatsangehörigkeit haben. Und nicht nur das - sie werden auch danach bezahlt!

Eil Andary - ein junger Libanese - ist der Meinung, dass die kulturelle Struktur Dubais im Zuge der Globalisierung sehr stark businessorientiert sei. Die meisten kämen nur her, um Geld zu machen. Und das verhindere eine wirkliche Integration.

Sonntag, September 10, 2006

Frisch genagelt

Ich bin sehr früh wach. Die Rasselband über uns tobt mal wieder kreuz und quer durch die Wohnung. Also tiiiiiiief durchatmen. Nur nicht stressen lassen. Schon gar nicht am Sonntag morgen. Ich treffe ein paar Vorbereitungen für meinen Text-Job und beantworte noch einige eMails.

Um kurz vor 11 mache ich mich auf den Weg in die Mall. Hoffentlich finde ich die N.Bar auch auf Anhieb wieder. Meiner Orientierung vertraue ich hier in der Mall noch nicht so 100%ig. Aber ich hab's geschafft. Als ich schon das pink leuchten sehe, klingelt mein Handy. Lily - die meine Nägel machen wird - erinnert mich nochmal an mein "appointment". Nun aber los. Tür auf und ich bin da.

Freundlich werde ich gleich von 3 Damen begrüßt und gefragt, ob ich Daniela sei. Dann darf ich mir erstmal eine Farbe aussuchen. Selten so viele Nagellack-Fläschen auf einem Haufen gesehen. Ich entscheide mich für eine French Manicure in Pink und folge Lily zu einem von drei Sesseln. Alles ist in weiß und pink gehalten - und bisher ist weit und breit keine andere Kundin zu sehen.

Ich ziehe meine Schuhe aus und mache es mir gemütlich. Dann geht's los - Hände waschen, Nägel feilen, Füße baden und lackieren. Von Lily und zwei anderen Mitarbeiterinnen bekomme ich Komplimente für meine schönen Nägel. Das geht runter wie Öl! Die Füße werden noch extra massiert und eingecremt. Nach etwas über einer Stunde bin ich fertig. Das hat gut getan! Es sieht wirklich gut aus - und das alles für knapp 21€. Da kann man nicht meckern!

Frisch "genagelt" bummle ich durch die Mall zurück nach Hause. Noch ein kleiner Abstecher zu Géant um Brot für Sascha zu kaufen und schon bin ich wieder zu Hause. Dann heißt es erstmal arbeiten. Das läuft zum Glück soweit ganz gut. Gegen 15 Uhr hab ich dann aber für's erste doch die Schnauze voll und schappe mir Sascha - nichts wie ab zum Pool!

Heute ist es wirklich leer und wir legen uns in einem etwas flacheren Teil einfach ins Wasser. Das entspannt! Dennoch freue ich mich schon jetzt darauf, ab nächster Woche ins Fitness Studio gehen zu können - sich mal wieder richtig sportlich austoben! Bleibt nur zu hoffen, dass wir unser Gehalt dann auch pünktlich bekommen.

Gegen halb 6 schlurfen wir wieder zurück zu unserem Appartement und ich versuche mich - so gut es geht - selbst in den Hintern zu treten, um mit dem Texten voran zu kommen.



Samstag, September 09, 2006

Mit Liebe zum Detail

Heute Morgen hab ich mir nach dem Aufstehen einen ganz entspannten Bummel durch die Mall gegönnt. Ich muss auch unbedingt mal Bilder machen und sie online stellen. Die Ibn Battuta Mall ist wirklich mit viel Liebe zum Detail gemacht. Jeder der fünf Courts ist dem jeweiligen Land angepasst - so sind zum Beispiel im Egypt Court überall Hiroglyphen und ägyptische Zeichnungen an der Wand zu finden. Die großen Decken wurden mit Wolken und blauem Himmel versehen, so dass man wenigstens ein bißchen das Gefühl hat, draußen zu sein.

Die einzelnen Läden reihen sich nicht nur dicht an dicht aneinander, sondern sind wie kleine Häuser gebaut. An den Wegen stehen überall Palme, Bänke und Straßenlaternen. Wenn sie jetzt abends noch ein wenig das Licht abdunkeln würde, hätte man wirklich eine sehr tolle Stimmung!

Als ich an der N.Bar vorbeikomme, entschließe ich mich spontan, mir endlich mal einen Termin für Maniküre und Pediküre geben zu lassen. Nicht, dass es so dringend notwendig wäre - aber der Verwöhnfaktor reizt mich dann doch einfach sehr! Ich weiß noch, dass ich mich mal gefragt habe, was sich hinter den Milchglas-Scheiben wohl verbirgt - denn von außen lässt sich nichts erkennen. Ich hab sogar Glück - morgen vormittag ist noch ein Termin frei! Wunderbar.

Gut gelaunt mache ich mich auf den Weg nach Hause. Xenia und Timo nehmen uns heute mit zum Strand, da Tony ja noch unterwegs ist. Kurz nach 3 machen wir uns auf den Weg. Zu viert ist es dann doch eine recht gemütliche Runde - statt mit Volleyball verbringen wir den Tag im Wasser und entspannt auf unseren Handtüchern.

Timo schlägt sich gerade noch mit seiner Alkohol-Lizenz herum und erzählt uns eine Horrorstory bezüglich des Erwerbs eines Residenz-Visas. Sascha und ich haben ja bis jetzt noch keins und unser vorläufiges Visa läuft in etwa 3 Wochen ab. Von Deutschland aus muss das eine ziemlich Rennerei gewesen sein. Hoffen wir mal, dass es bei uns nicht der Fall ist. Laut Tony kann es nicht so schwer sein, wenn man es über die Firma von hier aus macht.

Der Abend verläuft auch wieder sehr entspannt. Wir machen uns was zu essen und schauen zwei Folgen LOST.

Freitag, September 08, 2006

"The Wait is finally over"

Schon seit einiger Zeit betreibt H&M hier eine gigantische Werbekampagne. An der Sheikh Zayed Road gibt es im Abstand von etwa 25 Metern immer wieder Plakate, die wie Fahnen über der Mittelleitplanke hängen. Auch in der Mall of the Emirates und der Ibn Battuta Mall lässt es sich nicht mehr übersehen. Provokativ wirbt H&M mit Slogans wie "The Wait is finally over", "Dubai will change forever" und "We are finally here". Madonna und einige Models lachen einem überall entgegen.

Am Donnerstag war es dann soweit - in der Mall of the Emirates eröffneten die ersten zwei Läden. Es muss der helle Wahnsinn gewesen sein. Stefan - ein Kollege von Xenia - war durch Zufall in der Mall und sagte, dass ihm jeder zweite mit den typisch rot-weißen Tüten entgegen kam. Am 13. September wird es dann auch in unserer Mall so sein. Ich bin gespannt, wie das wohl wird. H&M selbst bezeichnete die Eröffnung als großen Erfolg und ist stolz, in einer modebewussten Metropole wie Dubai nun auch vertreten zu sein.

Dark and Handsome

Freitag überlegten Sascha und ich schon während der Arbeit, was wir abends anstellen könnten. Tony und die Jungs aus der Villa One sind gerade in Bangkok. Timo und Xenia würden sich mit ihrer Schwester am Flughafen treffen. Somit würde es also ein ruhiger Abend werden - ideal um ins Kino zu gehen. Zum Glück schafften wir es auch soweit pünktlich aus dem Büro.

Zu Hause machten wir uns kurz frisch... und plötzlich wurde es dunkel. Komplett dunkel. Im ersten Moment war ich etwas erschrocken. Ein kurzer Blick aus dem Fenster verriet, dass es nicht nur uns so ging. Sascha tappste im Flur Richtung Sicherungskasten. Aber da war alles in Ordnung. Es betraf wirklich die Siedlung - die Häuser um uns herum... im Hausflur brannte noch Licht - dafür schien es sowas wie eine Notstromversorgung zu geben. Da es sowieso langsam Zeit für's Kino wurde, schnappten wir uns unsere Sachen und machten uns auf den Weg.

Es brannte wirklich nicht eine Laterne auf dem Weg. Auch in den Häusern um uns herum war nichts zu sehen - außer Licht in den Fluren. Selbst ein Teil der Mall lag im Dunkeln. Der China-Court in dem sich das Kino befindet, war noch hell erleuchtet. Somit stand unserem Kino-Vergnügen also anscheinend nichts im Wege.


Wir entschieden uns für "Superman returns". Der lief im IMAX-Kino, d.h. ein gigantischer Screen, extra-steile Anordnung der Sitze, ein unglaubliches Sound-System - und natürlich ein Teil des Films in 3D. Der ganze Spaß kostete uns 50 Dirham pro Karte - was umgerechnet ungefähr 10,60 € entspricht.

Am Eingang erhielten wir dann todschicke 3D-Brillen - und sahen aus wie Puck, die Stubenfliege. Bevor es losging, bekamen wir dann auch noch eine kurze Einführung. Jedes Mal wenn am unteren Rand des Films eine grüne Brille erschien, setzte man die Brille auf und wenn ein rotes Zeichen erschien, konnte man sie wieder abnehmen. Alles gaaaanz einfach!

Und dann ging es auch schon los - Vorschau für IMAX Deep See. Das ist ein Unterwasser-Film von etwa 45 Minuten länger komplett in 3D. Der Effekt war schon nicht schlecht. Teilweise hatte ich wirklich das Gefühl, die Fische anfassen zu können. Völlig verrückt. Auch eine Vorschau für einen Animations-Film war mit dabei. Und dann begann "Superman".

Insgesamt fand ich den Film echt gut. Aber die 3D-Effekte haben da auch einen guten Teil zu beigetragen. Wenn man sieht, wie Superman alleine ein komplettes Flugzeug vor dem Absturz rettet oder ihn bei einem Flug durch die Wolken begleitet - das wirkt doch einfach nochmal mehr. Es war jedenfalls sein Geld wert! (Und der Hauptdarsteller ist schließlich auch nicht verachten - oder Mädels? ;-))

Danach besorgten wir sicherheitshalber noch ein Taschenlampen-Set - um zu Hause nicht weiter völlig im Dunkeln zu tappen. In der Mall waren um die Zeit noch sehr viele Locals mit ihren Kindern unterwegs. Hier stecken sie nicht - wie in Deutschland - die Kleinen früher ins Bett. Somit war also selbst um kurz vor 12 noch ordentlich Trubel.

Wir ergatterten die gewünschten Taschenlampen und machten uns auf den Weg nach Hause. Da gab es mittlerweile sogar wieder Strom. Das Licht bleibt allerdings nicht lange an - wir sind müde und machen uns auf relativ direktem Wege ab ins Bett.

Mittwoch, September 06, 2006

Das Sightsseeing kann beginnen

Heute bekam ich von Xenia eine eMail für den Wochenendtrip nach Musandam. Eine Kollegin aus ihrer Agentur hatte die Planung dieses Ausflugs übernommen. Wir würden Samstags morgens um halb 9 in Dubai aufbrechen und abends etwa gegen 21 Uhr wieder in Dubai eintreffen.

Zunächst würden wir mit dem Auto nach Musandam fahren und dort auf ein Boot umsteigen.
Die Halbinsel Musandam formt zusammen mit dem gegenüberliegenden Iran die strategisch bedeutsame Meerenge von Hormus. Musandam ist eine omanische Exklave, die durch einen Korridor, der zu den Vereinigten Arabischen Emiraten gehört, vom Rest des Oman getrennt ist. Musandam ist landschaftlich sehr reizvoll, geprägt von schroffen Gebirgszügen und tief zerklüfteten Fjord-Einschnitten. Die Fjorde haben eine beeindruckende Unterwasser-Welt zu bieten. Es gibt Fische in allen Farben und mit etwas Glück kann man sogar Delphine sehen.

Ich bat Xenia darum, Marie Bescheid zu sagen, dass wir auf jeden Fall an der Tour teilnehmen möchten. Es wäre einfach toll, wenn das klappt - und ein guter Start in Sachen SightSeeing.

In der Mittagspause stieß ich auf ein Magazin namens "Communicate". Dabei handelt es sich um eine Zeitung zum Thema Werbung und Marketing - ähnlich der deutschen Horizont. Interessiert nahm ich eine Ausgabe mit. Das erwies sich als eine gute Idee. Hier gab es nicht nur News zu Marketing-Themen der Region sondern weltweit aktuelles - von TBWA, Leo Burnett, Grey und einigen anderen. Noch habe ich es nicht geschafft, sie in Ruhe zu lesen - aber das werde ich sicherlich noch tun!


Montag, September 04, 2006

Technik, die begeistert

Arcor hat es endlich geschafft! Nachdem Skype hier ja nicht wirklich funktioniert, hatte ich mich erkundigt welche Möglichkeiten für VoIP (Internet-Telefonie) es noch gibt. Arcor hat eine Lösung für seine Kunden: Arcor@call. Man bekommt eine deutsche Festnetz-Nummer und ist dann über eine Software auf dem Rechner weltweit über genau diese Nummer erreichbar. Außerdem kann man so auch ins deutsche Festnetz telefonieren.

Meine Eltern hatten also endlich die Zugangsdaten erhalten und mir durchgegeben. Jetzt hieß es nur noch: Software herunterladen, Daten eingeben und starten. Theoretisch!

Praktisch funktionierte mal wieder gar nichts. Die Software war korrekt installiert. Die Zugangsdaten waren korrekt eingetragen. Die Verbindung... ja - die wollte so gar nicht funktionieren. Die Jungs versuchten mir zu helfen und probierten verschiedene Einstellungen aus. Leider erfolglos!

VoIP ist in den Emirates generell verboten. Die ganze Zeit hatten sie es allerdings nicht geschafft, Skype wirklich zu blocken. Es gibt auch immer noch einige Teile Dubais in denen es funktioniert. Das ist offensichtlich vom Anbieter in dem jeweiligen Bereich abhängig. Da die nicht frei wählbar sind, haben wir hier in den Gardens gelitten.

Mal abwarten - Sascha und Tony wollten noch einen eigenen Server aufsetzen - vielleicht funktioniert es ja dann...

Die Nummer ist auf jeden Fall aktiv und der Online-Anrufbeantworter nimmt die Nachrichten auch entgegen. Diese erhalte ich dann als Audio-Files per eMail. Nur direkte Gespräche funktionieren leider nach wie vor nicht.

Aber wenigstens eine gute Nachricht gab es heute noch: Ich hab meine Wäsche zurück - vollständig und sauber. Immerhin etwas...

Sonntag, September 03, 2006

Was für ein hartes Leben...

Auch heute war erstmal das Motto: Ausschlafen! Diesmal zum Glück ohne großartige Störungen durch kleine Hüpfer aus dem oberen Deck. Dementsprechend erholt fühlte ich mich dann auch beim Aufwachen.

Ein kurzer Blick in die Küche verriet allerdings, dass hier an Essbarem nicht mehr wirklich viel zu holen war. Ein Mal kurz lauschen - kein Mucks aus den anderen Zimmern. Ein Mal kurz überlegen - und ab in die Mall. Ich begab mich erstmal auf dem direkten Weg in den Food-Court und gönnte mir zum Frühstück einen leckeren Obstsalat und dazu einen frisch gepressten Multi-Vitamin-Saft. Soll ja gesund sein!

Während man im Food-Court sitzt kann man wunderbar Leute beobachten - Locals mit ihren Kindern, Touristen, Inder, Expatriates - ein kulturell sehr bunt gemischter Haufen. Danach bummelte ich noch ein bißchen durch die Läden und sah mich um. Es ist schon der helle Wahnsinn, was man hier theoretisch alles konsumieren kann. Und immer sind Leute in den Läden...

Wieder zurück in der Wohnung schnappte ich mir mein MacBook - denn schließlich wartete ja noch Arbeit auf mich. Ein Text-Job, den ich aus Deutschland mitgebracht habe. Insgesamt kam ich einigermaßen gut voran und war recht zufrieden. Tony verabschiedete sich derweil und machte sich auf den Weg in die Villa One - Computerprobleme lösen.

Plötzlich klingelte mein Handy. Raquel von FitnessFirst rief an und fragte, warum wir unsere Probe-Training noch nicht wahrgenommen haben. Spontan beschlossen wir, dass abends um 19 Uhr nachzuholen. Wunderbar. Gute Vorsätze - Teil Zwei!

Doch vorher gönnen Sascha und ich uns noch eine kleine runde "Gardens-Luxus" - wir laufen zum Pool um die Ecke. Der Pool selbst ist gar nicht so klein. Man kann sogar fast eine Runde schwimmen, ohne einen Drehwurm zu bekommen. ;-)

Wir lassen einfach ein bißchen die Seele baumeln, während wir im Wasser entspannen. Was will man eigentlich mehr an einem Sonntag nachmittag? Anschließend machen wir es uns noch ein wenig auf der Wiese unter den Palmen gemütlich. Was für ein hartes Leben...

Gegen 18 Uhr sind wir wieder zu Hause - denn heute kommt unser Wäsche-Typ. Im Appartement selbst haben wir keine Waschmaschine. Aber es gibt hier einen Service, der die Wäsche abholt, reinigt und am nächsten Abend sauber und gebügelt wieder abliefert. Als es klingelt steht ein kleiner Inder vor der Tür. Er ist nicht mal 1,60m. Von Sascha und mir bekommt er zusammen zwei große Säcke voll, die fast größer sind als er. Da tut er mir echt schon leid. Auf einem Formular müssen wir angeben, was wir alles waschen lassen - so ist sichergestellt, dass nichts vergessen wird.

Das geht allerdings nicht immer gut. Vor nicht allzu langer Zeit hatte Tony diesbezüglich ein Erlebnis. Einige seiner T-Shirts und Hosen waren plötzlich verschwunden. Das Ganze im Wert von etwa 600 Dirham. Die Wäscherei entschuldigte sich vielmals und zahlte Tony den Betrag aus. Etwa 2 Monate tauchten die Sachen dann wie aus dem Nichts wieder auf. Trotzdem bin ich etwas nervös bei dem Gedanken daran, meine Klamotten vielleicht nicht so schnell wiederzusehen. Aber wird schon schief gehen...

Und dann geht's los zu FitnessFirst. Wir bekommen von Raquel nochmal eine kurze Einweisung und dann können wir auch schon loslegen. Eine Runde Cardio, Geräte und zum CoolDown nochmal Stepper. Es tut echt sooo gut! Ich freue mich schon darauf, hier endlich anfangen zu können. Gute Vorsätze - Teil 3 => coming soon!

Samstag, September 02, 2006

Action!

Einfach nur ausschlafen. Es hätte so schön sein können! Die Kids vom Appartement über uns waren da ganz offensichtlich anderer Meinung. Warum sollte man auch NICHT Samstag morgens um 8:00 wie wild durch die Wohnung hopsen? Da half auch kein Kissen über die Ohren ziehen.

Irgendwann schienen sie es aber dann zum Glück doch satt zu haben. Dem Himmel sei Dank. Kurz darauf schlief ich dann auch schon wieder friedlich. Als ich das nächste Mal die Augen aufschlug war es dann tatsächlich schon 2. Dank des vielen Schlafs fühlte ich mich schon besser - wenn auch nicht wirklich fit.

Tony kündigte an, dass wir gegen 3 ganz gemütlich zum Strand fahren würden. Ich packte also in Ruhe meine Sachen zusammen und dann ging's auch schon los. Am Strand ließ ich mich dann auch nur dazu animieren, mit ins Wasser zu kommen. Alles andere - Volleyball spielen etc - konnte mich nicht wirklich begeistern.

Kurz darauf schlummerte ich schon wieder friedlich auf meinem Handtuch. Insgesamt war's dann doch ziemlich erholsam. Als die Dämmerung hereinbrach machten wir uns auf den Weg in die Gardens. Da auch die Jungs keine große Motivation zeigten, sich ins Nachtleben zu stürzen, einigten wir uns auf Kino. Das hätten wir ja schon seit längerem überlegt - und nun würden wir es also umsetzen. :-)

Um nicht wieder zu frieren, packte ich mich dick ein: Socken + Turnschuhe, lange Jeans, T-Shirt, Pulli + Kapuzenjäckchen. So ausgerüstet machten wir uns dann auf den Weg in die Mall zum Kino. Ich finde es immer noch verrückt, dass man sich hier warm anziehen muss, wenn man sich länger drinnen aufhält.

Wir erstanden also ein paar Karten für "Miami Vice", rüsteten uns mit Popcorn aus und dann ging's auch schon los. Alles in allem war der Film ganz okay. Die Sex-Szenen gibt's hier allerdings nur extrem gekürzt zu sehen - die Gewaltszenen dafür um so ausführlicher. Auch eine komische Mischung eigentlich. Aber nun ja...

Das war jedenfalls meine einzige wirkliche Action heute.

Freitag, September 01, 2006

dany on the rocks

Im Büro war es heute irgendwie viel zu kalt - ich hab gefroren wie ein Schneider. Oder liegt es an mir? Hm. Wie auch immer. Tschaka - gemeinsam überstehen wir auch diesen Arbeitstag. Und machen uns dann auch ziemlich pünktlich um 19 Uhr vom Acker. Xenia schreibt, dass sie heute mit ein paar Leuten im Doubledecker was trinken gehen. Ich überlege noch, da mein Magen etwas quer hängt - aber es verspricht ja ein ruhiger Abend zu werden. Tony ist noch viel zu fertig von gestern und will sich außerdem in der Villa One bei den Jungs noch einen Computer ansehen.

Sascha geht erstmal eine Runde Basketball spielen. Danach machen wir uns ganz in Ruhe fertig und auf den Weg Xenia und Co. Sie wartet mit Timo, Mark und Maren schon auf uns. Mit Maren verstehe ich mich blendend. Sie ist seit Ostern hier und es gefällt ihr wahnsinnig gut. Sie hat BWL studiert und machte gerade noch ein Praktikum bei einer PR-Agentur. Eigentlich läuft ihr Vertrag im November aus, aber sie hofft, dass ihr Aufenthalt verlängert wird.

Sie erzählt hat kürzlich eine Einladung zu einer Bootsfahrt bekommen. Ende September würden wir dann zusammen in den Oman fahren und eine schöne Ozeantour starten. Die Chance, dabei sogar auf Delphine zu treffen ist wohl ziemlich hoch. Ich wäre auf jeden Fall mit von der Partie! Außerdem bietet sie mir an, mir ein wenig vom alten Dubai zu zeigen. Sie kennt mittlerweile die guten Geschäfte der verschiedenen Souks.

Es wird wirklich Zeit, dass ich hier mal ein bißchen Sight-Seeing betreibe. Aber es bietet sich schon an, damit noch zu warten, bis die Temperaturen etwas angenehmer werden. Xenia und Timo machen sich um gegen 1 Uhr auf dem Weg nach Hause. Ich bin schwer am überlegen mitzugehen. Irgendwie fühle ich mich nicht ganz so wohl. Aber Maren lässt nicht mit sich verhandeln - ich muss dableiben! Sascha trägt mit einem Hundeblick sein übriges dazu bei.

Noch ein Bier und zwei aufdringliche Typen später ist es tatsächlich schon 3 Uhr. Ab nach draußen ins Warme! Ich muss mich hier wirklich noch dran gewöhnen, eine Jacke oder was zum Überziehen mitzunehmen, wenn wir uns länger drinnen aufhalten. Schon eine verrückte klimatisierte Welt. Ich hab zwischendurch wirklich gefroren. Wobei die anderen es sehr angenehm fanden. Liegt es wieder nur an mir? So ganz fit fühle ich mich nicht mehr und freue mich schon auf mein Bett.

Doch das Taxi fährt nicht nach Hause. Bevor ich protestieren kann, sind wir auch schon in der Villa One gelandet - wo sich Tony und Tobi noch amüsieren. Alle anderen ebenfalls. Mir geht es derzeit nicht mehr wirklich gut. Mein Magen krampft sich immer mehr zusammen und höre gar nicht mehr auf zu frieren. Ein Gänsehautschauer jagt den nächsten. Ich bin totmüde und das einzige was ich wirklich will ist mein Bett. Friere permant. "Dany auf Eis" sozusagen...

Gegen 4 Uhr schaffen wir es dann auch endlich uns loszureißen. Doch wir legen noch einen Zwischenstop in der InternetCity ein. Ich will doch nur nach Hause! Das erste Mal fühle ich mich total verloren und hilflos. Mag doch einfach nur ins Bett! Viertel vor 5 haben wir es dann endlich geschafft. Ich schlurfe noch kurz ins Bad und falle wie ein Stein ins Bett. Hoffentlich werde ich nicht wirklich krank!