Donnerstag, August 31, 2006

Cinnabons und neue Samstage

Nur noch ein Tag - dann haben wir es wieder geschafft und es ist Wochenende. Yipiiieh! Tony konnte es wohl nicht mehr ganz erwarten. Seine Partytour ist ausgeartet und so kommt er heute nicht zur Arbeit. Auch Sascha sieht etwas mitgenommen vom gestrigen Abend aus. So starten wir den Tag auch erstmal mit einem entspannten Kaffee und einem Cinnabon bei Seattle's. Cinnabons sind große Zimtschnecken die frisch aus dem Ofen mit Vanille-Soße serviert werden. Unglaublich - Sünde pur! Über die Kalorien denke ich in diesem Moment lieber nicht nach und genieße einfach...

Ab morgen ändert sich hier in Dubai auch das Wochenende. Statt Donnerstag und Freitag werden zukünftig der Freitag und Samstag frei sein. Die Überlegungen dahinter sind finanzieller Natur. Die nicht-islamische Welt hat nun mal eine Arbeitswoche von Montag bis Freitag. Und wenn man mit der arabischen Welt Geschäfte machen will, bleiben so praktisch nur 3 Tage an denen sich die Bürozeiten überschneiden. Für das Emirat Dubai war das offensichtlich kein haltbarer Zustand.

Über die Verlegung des Wochenendes gab es hier offensichtlich vorab bereits heiße Diskussionen. Vor allem ist freie Zeit auseinander gerissen, d.h. der Freitag ist nach wie vor komplett frei, am Samstag wird vormittags gearbeitet und dann hat man nachmittags nochmal frei. Ob das nun also unbedingt eine gute Lösung war, sei mal so dahingestellt. Wir werden es erleben.

Nachdem ich mit Sascha unseren Morgen-Kaffee genossen habe, geht es ab ins Büro. Heute ist ja wieder nur ein halber Arbeitstag für uns. Denn ab 15 Uhr haben wir unsere vier "Do what you want"-Stunden. Ich habe mir für heute eines der -zig Bücher vorgenommen, die mein Chef mir in die Hand gedrückt hat. Keine Ahnung, wie ich das alles schaffen soll. Aber einen Versuch ist es wert.

Nachdem wir uns wieder mit Xenia zur Mittagspause getroffen haben, mache ich mich also ans Lesen. Gegen 16 Uhr schneit Herr Stückler ins Büro und entführt mich wenig später zu dem schon längst überfälligen Briefing. Auch diesmal geht es wieder ab ins Ritz. Wir beginnen meine vorbereiteten Fragen durchzusprechen. Doch statt kurz und knapp auf die Fragen zu antworten, holt er ausführlichst aus und beginnt ganz vorne - bei der Entstehungsgeschichte von Jobmonitor und anderen Jobportalen.

Um 19 Uhr fragt er mich, ob ich denn noch private Termine habe. Eigentlich war ja heute gegen 20 Uhr der Mädels-Abend mit Ash geplant. Das wird natürlich langsam knapp. Ich bejahe die Frage und er verspricht, mich um halb 8 ins Büro zurück zu bringen. Natürlich sind wir mit dem Briefing noch lange nicht durch - gerade die Hälfte haben wir geschafft.

Sascha erwartet uns schon sehnsüchtig und endlich geht's ab nach Hause. Ash musste zum Glück heute auch lange arbeiten - somit hat sicher der Mädels abend erledigt. Ist mir nicht ganz unrecht wie ich zugeben muss. Tony steht grade in der Küche und macht sich einen Tee. So wirklich fit sieht der Arme immer noch nicht aus. Dementsprechend wird es ein ruhiger Abend - ein bißchen was essen und dann in Ruhe zwei Folgen "King of Queens" aus Sascha DVD-Sammlung.

Mittwoch, August 30, 2006

Un-fucking-believable!

Heute ist wieder ein ganz normaler Arbeitstag - ich schlage mich ein wenig mit den Templates herum und versuche, bei einem Interface-Design-Entwurf voran zu kommen. Das erweist sich zwischendurch als gar nicht so einfach.

Xenia ist heute das erste Mal nach ihrem Urlaub wieder beim Mittagessen dabei. Ich frage sie ein bißchen über die Sachen aus, die sie sich mit Timo zusammen angeschaut hat. Sie waren in Hatta - dass landschaftlich offenbar sehr schön und abwechselungsreich sein soll. Aber es lohnt sich wahrscheinlich im Winter viel eher dorthin zu fahren. Zum einen sind dann die Flußbetten nicht so ausgetrocknet und zum anderen ist es natürlich wesentlich angenehmer sich draußen aufzuhalten. Auf alle Fälle steht Hatta mit auf meiner Liste.

Abends sind sowohl Tony als auch Sascha mit Freunden verabredet. Ich überlege ob ich nach Hause fahre und noch ein wenig durch die Mall bummle. Schließlich ist nur noch diese Woche SALE. Es könnte sich also lohnen. Vor allem brauche ich unbedingt noch Sportklamotten. Das waren nämlich unter anderem die Sachen, die am Flughafen in Frankfurt mit rausgeflogen sind. Tony schlägt mir vor, doch stattdessen mal in die Mall of the Emirates zu fahren. Er kommt auf dem Weg zu seiner Verabredung sowieso dort vorbei - insofern könnte er mich da auch einfach absetzen.

Keine schlechte Idee! Um halb 8 machen wir uns aus dem Büro und Tony setzt mich wie versprochen am Eingang ab. Als ich die Mall betrete, verschlägt es mir dann fast die Sprache. Zum einen sind unglaublich viele Menschen hier unterwegs. Das liegt unter anderem daran, dass ja morgen - Donnerstag - hier schon das Wochenende beginnt. Und zum anderen ist diese Mall einfach gigantisch!

Ich war ja schon von der Ibn Batutta Mall schwer beeindruckt. Aber gegen die Mall of the Emirates ist das ein totaler Kindergarten. Mit großen Augen - wie ein Kind im Süßwaren-Laden - laufe ich langsam durch die Gänge. Hier gibt es noch ein weiteres Stockwerk, wo sich Geschäfte befinden. Ich weiß gar nicht, wo ich überhaupt zuerst hinschauen soll.

Nach einer Weile erreiche ich anscheinend den Mittelpunkt der Mall. Und hier wird gerade irgendetwas ganz groß gefeiert. Eine Fernsehsendung wird aufgezeichnet. Eine traditionelle gekleidete Gruppe junger Männer führt einen Tanz auf. Auf einer Bühne tanzt eine Gruppe 4-5jähriger Mädchen Balett. Eine Sinbad-Figur verteilt etwas an kleine Kinder. Es ist der Wahnsinn!

Ich wechsle das Stockwerk - und habe innerhalb weniger Sekunden meine Orientierung verloren. An einem der Weganzeiger nehme ich mir einen "Shopping Guide" mit. Jetzt muss ich nur noch durchblicken, an welchem Punkt des Plans ich mich befinden. Leichter gesagt als getan. Während ich mit der Karte vor der Nase weiter einen Weg durch die Leute bahne, stehe ich plötzlich vor einem Sportgeschäft. Hah! Damit hätte ich ja zumindest mal ein Ziel erreicht.

Ich beginne mich also, durch die SALE-Angebote zu stöbern und finde tatsächlich zwei schöne Sport-Garnituren. Und das für zusammengerechnet nicht mal 40 Euro. Sehr schön! Erfreut über meinen Erfolg maschiere ich selbstbewusst aus dem Laden. So! Mal schauen, was die hier sonst noch so zu bieten haben. Wäre doch gelacht, wenn ich mit dem Rest hier nicht auch fertig werden würde.

Tja - und plötzlich habe ich das Gefühl in einer Alpinen Berghütte zu stehen. Wieder ein Moment kurzzeitiger Verwirrung. Aber alles hat seine Richtigkeit! Ich bin vor dem Eingang zur Skihalle gelandet. Ja - die spinnen die Araber! Hier kann man wirklich bei knapp 45°C Außentemperatur mitten in der Wüste Ski fahren.


Dienstag, August 29, 2006

Fitness First

Nach dem üblichen Arbeitstag machten Sascha und ich uns nochmal kurz auf den Weg in die Mall. Wir wollten uns endlich mal um unsere guten Vorsätze kümmern. Also - auf zu Fitness First.

Auf den ersten Blick sieht es schon mal recht toll aus. Alles ist offen und hell und großzügig gestaltet. Wir gehen zum Eingangstresen und werden freundlich begrüßt. Raquel nimmt uns dann auch gleich als erstes mit auf eine Tour durch das Studio. Für die Cardio-Geräte gibt es Fernseher auf denen man je nach Wunsch unterschiedliche Programme schauen kann. Auch der Spinning- und Aerobic-Raum sind nicht von schlechten Eltern. Für Pilates, Yoga und Body&Mind-Kurse gibt es nochmal einen extra Raum. Das werde ich mir auf jeden Fall einmal "antun".

Als sie mir noch die Damenumkleide zeigt, fällt mein Blick auf ein Schild. Man wird darum gebeten, die meiste Zeit angekleidet zu bleiben, um andere Besucher des Fitness-Studios nicht unnötig zu "belästigen". Die Umkleide selbst ist auch ziemlich riesig. Und hinter den Duschen gibt es sogar 2 Saunen.

Dann gehen wir ein Stockwerk höher. Dort stehen wie in einem gemütlichen kleinen Café Sofas und Sessel. Die Getränke sind frei und man hat sogar WLAN. Lachend drohe ich Sascha damit, hierher zu kommen, wenn die Jungs mal nicht lieb zu mir sind. Hier oben gibt es dann auch eine DVD-Thek wo man für 48 Stunden DVDs ausleihen kann. Ebenfalls ein Service des Studios.

Dann geht es an die Formalitäten. Die Mindest-Vertragslaufzeit beträgt 4 Monate - was mir natürlich sehr entgegen kommt. Außerdem sparen wir uns ja - dank unserer Passport Card - die 1000 Dirham Aufnahmegebühr. Man muss den ersten und letzten Monat direkt bei Eintritt zahlen sowie eine kleine - nach wie vor vorhandene - Aufnahmegebühr. Insgesamt gefällt uns das alles recht gut und wir wollen den Vertrag abschließen. Allerdings warten wir damit noch bis zum 15.09. - denn da bekommen wir unser erstes Gehalt und sind somit wieder "flüssig".

Vorab dürfen wir einen Tag lang frei Probe trainieren. Raquel gibt uns ihre Karte und sagt, dass wir sie einfach kurz anrufen sollen, wenn wir vorbei kommen möchten. Erster Schritt in Richtung "Gute Vorsätze" wäre also somit getan!



Sonntag, August 27, 2006

It's my party!

Ja, nun ist es also wirklich offiziell - ab heute habe ich die Hälfte zur 30 überschritten und gehe unaufhaltsam auf die 50 zu. *lach* Nein - so schlimm ist es nun wirklich nicht, 26 zu werden. Schon gar nicht, wenn ich diesen Geburtstag auf so ungewöhnliche Weise verbringe. Denn dieses Jahr wird mir sicherlich im Gedächtnis bleiben.





Ein ruhiger Start ins Wochenende

Den gestrigen Samstag hatten wir bereits sehr chillig verbracht, d.h. ein bißchen länger schlafen, ein wenig aufräumen und putzen und dann nichts wie ab zum Strand. Nach zwei Runden Volleyball ließ ich die Jungs erstmal alleine weiter spielen und verzog mich ins leicht erfrischende Meer. Das Wasser stand nicht ganz so hoch wie sonst und so bildete sich etwa 3-4 Meter nach dem Strand nochmal eine kleine Sandbank. Dort ließ ich mich nieder, genoss die Sonne und das Meer, wie es um meine Beine schwabbte. "Was für ein herrlicher Moment" dachte ich so bei mir - einfach völlig entspannen. Mal an nichts denken. Das Leben, so wie es ist genießen.

Später hatten die Jungs vom vielen Spielen tierischen Hunger und so gingen wir ins Chilli's - einen mexikanischen
Burger-Laden. Die Bedienungen waren zwar nicht unbedingt die schnellsten - aber dafür war das Essen doch recht lecker. Während dessen schmiedeten die Jungs schon Pläne für den Abend. Frisch gestärkt machten wir uns also auf den Weg nach Hause.

Ein bißchen allein gelassen...

Ich war gerade im Bad und versuchte meine Haare unter Kontrolle zu kriegen, als Tony in Shorts und Schlafshirt an mir vorbei Richtung Küche schlurfte. Etwas verwirrt steckte ich meinen Kopf aus der Tür und fragte ihn, ob er denn heute abend nicht mitkommen wolle. Er druckste ein wenig herum und sagte dann, dass ihm nicht wirklich nach ausgehen wäre und er hier bleiben würde. Darüber war ich dann doch etwas enttäuscht. Keine zwei Sekunden später teilte mir dann Sascha mit, dass er ebenfalls nicht mitkommen würde - sein Rücken machte ihm Probleme.

Ich rief bei Xenia und Timo an, um zu fragen, was die beiden unternehmen würden. Timo hatte mit Tobi abgesprochen, dass wir heute wieder im FreshClub feiern würden. Allerdings
wollten Xenia und Timo zu zweit in ihren Geburtstag reinfeiern und erst gegen halb 1 ins Fresh kommen.

Derweil hatte Sascha mit Tobi und Steffen gesprochen. Die waren schon so gut wie mit Hussein auf dem Weg zum Club - und würden mich auf dem Weg dorthin abholen. Juhuu. Also doch noch jemand, der mit mir in meinen Geburtstag reinfeiern würde. Nochmal die Frisur zurechtzupfen, die Handtasche packen - und schon standen die Jungs auch schon vor der Tür - Tobi, Steffen und Alex um genau zu sein. Also ab ins Auto und mit Hussein's Express-Fahrweise zum FreshClub. Um 10 vor 12 betraten wir die Lobby und betraten nur wenige Augenblicke später den Club.

Doch dies schien nicht mein Abend zu sein. Der Club war fast leer. Hier und da standen verstreut ein paar Leute und nippten an ihren Drinks. Immerhin war die Musik gut. Die Jungs warfen mir einen überraschten Blick zu und sagten, dass sie es hier noch nie so leer gesehen hätten. Allerdings gibt es den Club auch noch nicht allzu lange.


Tobi ließ sich so schnell nicht entmutigen und holte erstmal eine Runde "Bullfrog" für alle. Schließlich wollten wir ja trotz allem auf meinen Geburtstag anstoßen.


4...3...2...1...


26 - endgültig und ganz offiziell 26. Die Jungs gratulierten mir der Reihe nach und wünschten mir alles Gute für mein neues Lebensjahr. Nur wenige Sekunden später klingelte auch schon mein Handy und Christian rief an, um mir zu gratulieren. Sascha schickte eine SMS und entschuldigte sich nochmal, dass er leider nicht mitkommen konnte - ich solle einen für ihn mittrinken. Tobi nahm das als Aufforderung und holte für alle eine zweite Runde Bullfrog.

Wir hatten gerade angestoßen als Xenia und Timo eintrudelten. Xenia und ich gratulierten uns gegenseitig zum Geburtstag. Ist schon lustig - das erste Mal, dass man auf "Herzlichen glückwunsch" mit einem "gleichfalls" erwidern konnte. Das Spielchen wiederholte sich nur wenige Minuten später gleich nochmal, denn Wolle traf ein - und er hatte ebenfalls Geburtstag!


Kurz darauf entdeckte ich Sayed und Hassan. Wir unterhielten uns kurz und sie wünschten mir ebenfalls einen tollen Geburtstag. Eventuell würden sie am nächsten Tag auch wieder zum Strand kommen, um mit uns Volleyball zu spielen. Die Musik wurde noch besser und Xenia, Alex und ich konnten dazu einfach nicht mehr still stehen. Während dessen hatten Tobi und Steffen zwei iranische Mädels wiederentdeckt, mit denen sie bereits am Nachmittag Volleyball gespielten hatten. Ring frei! ;-)

Der Manager des Clubs kannte Steffen und begrüßte uns ebenfalls freundlich, als er eine seiner Runden durch den Club drehte. Er wünschte uns viel Spaß und schon war er wieder unterwegs. Später traf ich ihn nochmal und er fragte ob mir die Party hier denn auch wirklich gefällt und dass er hoffe, dass ich wieder kommen würde. Das konnte ich natürlich nur bejahen.

Wieder zurück an der Theke bestellte Tob schon die 4. oder 5. Runde an Bullfrogs - diesmal allerdings für sich, Steffen und die beiden Mädels. Dass er bereit mehrere getrunken hatte war nicht zu übersehen - er zahlt und ging. Die Bullfrogs blieben an der Theke stehen. Alex und ich sahen uns nur an und lachten. "Tooobi - hast du nicht was vergessen?" Erst schaute er verwirrt drein und sah sich um. Dann ging ihm ein Licht auf. Schnell trabte er zu uns zurück und nahm die Drinks in Empfang.

Gegen 3 Uhr ging dann auch wieder pünktlich das Licht an. Steffen kam uns ein wenig unbeholfen entgegen - er hatte sich nur kurz umgedreht und dabei die Mädels aus dem Blick verloren. Doch Alex war so nett, die beiden zu uns zu winken. Und so kamen wir dann doch noch sehr nett ins Gespräch.

Ein ganz eigener Flair

Vor der Tür schnappte sich dann jeder ein Taxi und ab ging es nach Hause. Das erste Mal alleine in Dubai unterwegs... Mein Fahrer schlängelte sich geschickt durch den Verkehr, während ich die nächtlichen Eindrücke in mich aufnahm. Nachts sieht man die ganzen Baustellen nicht, sondern nur die Lichter der Häuser und die beleuchteten Kräne. Ein ganz anderer Flair. Vorbei am grün-blau angestrahlten Burj Al Arab. Den leuchtenden Bauten von Dubai Marina. Einer warm angestrahlten Moschee.


Ich bin zu Hause.

Süßer Start in den Tag


Ob
wohl ich erst gegen 4 Uhr zu Hause war, bin ich bereits um 10 Uhr schon wieder wach und putzmunter. Als ich mein MacBook anschmeiße, bekomme ich auch schon gleich die ersten Glückwunsch-eMails - und freue mir ein Loch in den Bauch, dass doch so viele an mich gedacht haben. An dieser Stelle ganz vielen lieben Dank für eure Glückwünsche!

Dann klingelt mein Handy. Ein Inder ist dran und will irgendetwas von mir. Worum es genau geht, kann ich nicht ausmachen. Dann will er meine Adresse wissen. Als ich frage, weshalb legt er einfach auf. Kurz darauf klingelt mein Telefon erneut. Diesmal ist jemand dran, der deutlicher englisch spricht. Er sei von einem "delivery service" und hätte etwas für mich. Er wolle nur die Adresse bestätigen. Die Lieferung würde ich dann bis 13 Uhr erhalten.


Rote und weiße Rosen


Gespannt warte ich also darauf, was wohl kommt. Gegen 13:45 klingelt es an der Tür. Alles was ich zunächst sehe ist ein wunderschöner Blumenstrauß aus weißen und roten Rosen. Ich muss einen Zettel unterschreiben und dann darf ich die Blumen in Empfang nehmen. Sie sind von Christian. Er scheint es doch tatsächlich geschafft zu haben, über's Internet einen Blumen-Lieferservice gefunden zu haben - Emirates Flowers. Ich freue mich total - denn damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet. Da es sich hier bisher allerdings um einen Männerhaushalt gehandelt hat, sind Vasen eher rar gesät. Aber davon lassen Sascha und Tony sich nicht aufhalten. Kurzerhand basteln die beiden aus einer Wasserflasche eine Vase für meinen Strauß. Wenn das mal nichts ist! *lach*

Meine Eltern haben mich selbstverständlich auch nicht vergessen. Gegen 14 Uhr klingelt das Telefon und meine Ma ist dran. Ihre Stimme überschlägt sich fast vor Freude und Aufregung. Ich muss ihr erstmal ausführlich vom gestrigen Abend erzählen und natürlich von meiner Arbeitswoche insgesamt. Es ist schön, mal wieder ihre Stimme zu hören und wir telefonieren fast 10 Minuten.

Eine kleine Geburtstagseinladung


Dann mache ich mich mit Sascha und Tony auf in die Mall. Ein Geburtstagseis essen. Wir gehen zu Ba
skin & Robbins. Ich lade die Jungs auf einen "Ultimate 7-layer Sundae" ein. Allein die Eiskugeln sind schon überdimensional. Und dazu kommen noch Brownies, Schokosoße und Sahne. Ich stehe fast fassungslos davor und bin mir zumindest sicher, dass es eine gute Idee war NICHT zu frühstücken. Dennoch fange ich bereits ab der Hälfte an zu kämpfen. Sascha arbeitet sich unbeindruckt zum Boden durch und Tony steht ihm da in nichts nach. Kurz vor Schluss ist es dann soweit - ich schwenke meine weiße Fahne. Na gut - die Serviette. Es geht beim besten Willen nichts mehr.

Danach geht es auf zum Strand! Zu Hause noch schnell in den Bikini gehüpft und schon sind wir unterwegs. Sascha ist wegen seiner Rückenprobleme leider nicht mit dabei. Die anderen trudeln auch erst ganz langsam ein und schon heißt es wieder auf zur nächsten Runde Beachvolleyball. Die beiden Iranerinen - Marjam und Shamam - vom Vortag sind auch wieder mit von der Partie. Sie schlagen sich wacker und schon bald sind wir alle wieder von oben bis unten mit Sand paniert. Ob es mir wohl noch gelingt, innerhalb der nächsten 6 Monate eine Technik zu entwickeln um genau das zu vermeiden? Sind wir mal gespannt!


Nach 2 Spielen brauche ich erstmal eine Pause und verziehe mich zum entspannen ins warme Meer. Die Sonne strahlt, eine leichte Brise weht - was will man mehr. Ich mache es mir wieder auf der kleinen Sandback gemütlich, beobachte ein paar spielende Kinder und genieße den Augenblick.

Abends wird es ziemlich schnell dunkel und wir packen unsere Sachen zusam
men. Zur Feier des Tages gehen wir arabisch essen. In der Nähe des Jumeirah Beach Parks gibt es ein gutes Restaurant. Sascha kommt extra mit dem Taxi und Ash - eine Freundin von Tony - kommt ebenfalls noch dazu.

Wir haben zum Glück einen Tisch reserviert, denn der Laden ist sehr voll. Schon beim betreten riecht es nach süßem Fruchttabak, denn überall rauchen die Leute Shishas. Wir nehmen an einem großen Tisch platz und warten noch darauf, dass alle anderen ebenfalls eintrudeln.


Bezüglich des Essens lasse ich mich von den Jungs beraten und bestelle zusammen mit Sascha eine Mixed Grill-Platte. Zu trinken gibt es leckern Kiwi-Saft, der gerade frisch zubereitet wurde. Als Vorspeise werden uns zunächst kleine arabische Fladenbrote mit Hummus und einem Artischocken-Püree gereicht. Wolle und Alex haben noch extra Vorspeisen bestellt, die sie dann zum Probieren herumreichen. Alles schmeckt sehr lecker und ich genieße es.

Ash ist mittlerweile auch eingetroffen und wir unterhalten uns angeregt über ihre Eindrücke von Dubai und über die arabische Kultur. Wenn ich davon wirklich etwas mitbekommen möchte, muss ich mich glaube ich wirklich an sie halten. Sie schlägt vor, demnächst zusammen in einen arabischen Nachtclub zu gehen. Da bin ich natürlich gerne dabei!

Wir bekommen unser Essen - doch irgendwas haben die Kellner offensichtlich nicht verstanden. Sascha und ich bekommen jeweils eine Grillplatte statt einer Platte zusammen. Nun sitze ich also vor einer riesen Portion und weiß nicht, wo ich anfangen soll. Ganz langsam probiere ich mich Stück für Stück hindurch.

Danach schlägt Ash vor, einen marrokanischen Tee zu bestellen. Sie erklärt, dass dafür die ganzen Blätter gekocht werden und auch der Zucker direkt mit gekocht wird. Es ist eine Art grüner Tee. Ich bin neugierig. Es schmeckt wirklich sehr gut - ich bin begeistert und Ash freut sich darüber.

Dann brechen wir so langsam auf. Tony hat noch eine Flasche Sekt zu Hause und wir laden Ash ein, noch mitzukommen. Ich fahre mit ihr zu unserem Appartement. Dort machen wir es uns zu viert im Wohnzimmer gemütlich, schlürfen Sekt und unterhalten uns. Der perfekte Ausklang eines schönen Geburtstags.

Freitag, August 25, 2006

Working like a dog!

Freitag - und wieder ist die MediaCity wie ausgestorben. Außer uns scheinen sich wirklich kaum irgendwelche Leute noch dort aufzuhalten. Sie genießen ihr Wochenende. Aber das steht uns ja zum Glück auch schon kurz bevor.

Der erste Teil der neuen Seiten - mit meinen Templates - soll heute online gehen. Vorher sind allerdings einige Schwierigkeiten zu überwinden, mit denen sich Sascha herumschlagen muss. Dies stellt sich im Endeffekt dann doch als wesentlich komplizierter heraus wie anfangs vermutet.

Als Tony und ich gegen 20 Uhr mit unserer Arbeit soweit durch sind, brütet Sascha noch immer über irgendwelchen Fehlfunktionen und Problemen. Er besteht hartnäckig darauf, dass wir ruhig gehen können - aber er will die Seiten erst online bekommen. Vorher verlässt er das Büro nicht.

Wir lassen uns schließlich davon überzeugen und treten den Heimweg an. Vorher geht es aber noch kurz in der Mall vorbei um ein paar Zutaten für's Abendessen zu besorgen. Nach einigem Hin- und Herüberlegen haben wir uns gemeinsam für Gemüse-Omletts entschieden. Das ist nicht allzu schwer und dank des Gemüses auch noch gesund. Zu Hause angekommen kontaktieren wir dann erstmal Sascha, um zu hören wie weit er ist. Es hört sich zwar immer noch nicht wirklich gut an - aber zumindest scheint es voran zu gehen. Ein Hoffnungsschimmer.

Wir beschließen, mit dem Essen noch etwas zu warten. Vielleicht ist Sascha ja bald fertig. Und wir warten. Und warten. Und warten. Letztendlich überwiegt dann doch der Hunger und ich koche schon mal für 2. Einen Rest hebe ich für Sascha auf. Als er dann endlich um kurz vor 12 zur Haustür reinschneit, sieht er auch wirklich fertig aus. Gemeinsam gehen wir in die Küche und quatschen, während ich für ihn noch ein Omlett in die Pfanne werfe. Sascha freut sich sehr, dass ich ihm wirklich noch koche.

Danach geht's noch kurz für eine gemütliche Runde ins Wohnzimmer, bevor wir uns dann alle - ziemlich geschafft von der Woche und vom Arbeitstag - ins Bett verziehen. Wohlverdienter Schlaf!

Donnerstag, August 24, 2006

Ein Pass für Dubai...

Tony musste heute mal wieder zum Government. Noch immer lassen sie sich mit den Pässen für Steffen und einen anderen ehemaligen Mitarbeiter von jobmonitor unglaublich viel Zeit. Immer wieder heißt es "Nein - die sind noch nicht fertig. Aber in zwei Tagen bestimmt". Nur um dann zwei Tage später wieder genau dasselbe zu erzählen.

Doch ein gutes hatte die Aktion heute. Tony ergatterte für Sascha und mich die sogenannten "Passport Cards". Diese Karten erhält man, wenn man in der Dubai Media City oder in der Internet City arbeitet. Dazu erhält man eine Broschüre, die erklärt, was es damit genau auf sich hat.

Mit dem Passport erhält man bei unterschiedlichsten Läden und Veranstaltern Prozente. So zum Beispiel 20% bei unserem Lieblings-Kaffee-Laden im FoodCourt. Aber nicht nur das. Golf-Kurse im Emirates Golf Club, ein Erholungsnachmittag in einem Spa oder Sonderangebote in einem Einrichtungsladen - das alles gilt, solange man in der MediaCity arbeitet. Und ich bekomme sogar eine "freie Mitgliedschaft" im Wert von 1000 Dirhams bei einem FitnessStudio in der Ibn Batutta Mall.

Noch ein Grund mehr, sich gemeinsam mit Sascha aufzuraffen und die guten Vorsätze in die Tat umzusetzen. Doch abends schlagen wir das für's erste wieder in den Wind. Stattdessen folgen wir hungrig Tony's Vorschlag, asiatisch essen zu gehen - was sich als sehr gute Idee erweist. Der Asiate befindet sich ebenfalls in der Ibn Batutta Mall und liegt preislich noch relativ günstig.

Ich bestelle Hühnchen mit grünen Bohnen und Cashew-Kernen. Dazu Reis. Als man uns die Teller bringt, sind Sascha und ich begeistert - es sieht wirklich mehr als nur appetitlich aus. Und es schmeckt wirklich umwerfend. Leider sind die Portionen doch recht groß und es gelingt mir nicht, den Teller leer zu essen. Zufrieden und rundgefuttert treten wir schließlich den Heimweg an.

Montag, August 21, 2006

Kaffee im Ritz-Carlton

Und schon starte ich in meine zweite Arbeitswoche. Das Aufstehen war heute allerdings wesentlich anstrengender als sonst - wahrscheinlich immer noch leichte Nachwehen von unserer After-Party. :-)

Dafür gab es dann schon gegen Mittag einen ersten Erfolg - bei den Templates die ich programmieren sollte, konnte ich ein Style-Problem lösen, an dem ich am Freitag noch rumgetüftelt hatte.
Für's nächste Template hab ich dann erstmal ein "Design" zusammengeklickt. Soweit so gut!

Gegen Mittag ist dann auch unser Chef - Herr Stückler ins Büro geschneit. Als erstes ging es dann daran, meinen Arbeitsvertrag fertig zu machen. Alles in allem waren es nur 2 DIN A4 Seiten - also nicht die Welt. Anschließend lud er mich auf einen Kaffee ein - um alles weitere für mein Praktikum zu besprechen. Ich dachte mir nichts weiter dabei und trabte hinter ihm her zum Aufzug. Doch statt im Erdgeschoss auszusteigen und zum FoodCourt zu laufen, ging es eine Etage tiefer - in die Tiefgarage. Ab ins Auto und los. Ich wusste immer noch nicht genau, wohin es nun eigentlich gehen würde. Wir fuhren an Dubai Marina vorbei und ein Stück am Meer entlang. Er erzählt mir ein bißchen davon, wie sehr sich Dubai alleine in den letzten drei Jahren verändert hatte.

Kurz darauf fuhr er langsam die Auffahrt zu einem Hotel hinauf. Dem Ritz-Carlton. Nun kam ich mir unpassend gekleidet vor. Ich hatte eine weiße Sommerhose und ein einfaches gelbes Sommershirt an - dazu Flipflops. Und so betrat ich dann auch die Lobby - schwer darauf bedacht, dass mir der Mund nicht offen stehen bleibt. Direkt gegenüber bot sich durch Glas und Palmen ein wunderschöner Ausblick auf's Meer. Über uns hingen unglaubliche Kronleuchter und ein Scheich mit seiner kompletten Sippschaft glitt an uns vorüber.

Wir ließen uns im Café nieder. Hier und da saßen kleiner Gruppen von Geschäftsleuten aller möglichen Nationalitäten, tranken gemeinsam Kaffee und besprachen offensichtlich wichtige Dinge. Herr Stückler steuerte zielsicher auf einen der Tische zu und bestellte schon mit einem Wink beim Kellner "das übliche". Hier hielte er sich meistens auf, wenn er nicht im Büro sei erklärte er mir. Keine allzu schlechte Atmosphäre um zu arbeiten.

Dann begannen wir ganz in Ruhe über meinen Lebenslauf, das Studium und verschiedene Projekte zu sprechen. Er fragte mich,
was ich mir so vom Praktikum erhoffe und was ich mir als Arbeitsbereich und Aufgaben so vorstellen könnte. Insgesamt verbrachten wir so fast 3 Stunden im Ritz-Carlton.

Herr Stückler erwies sich dabei als sehr offen und interessiert an den Ideen, die ich mit einbringen könnte. Außerdem war ihm wichtig zu betonen, dass ich nicht an meinen Schreibtisch gefesselt werde. Wenn ich das Gefühl hätte, gerade nicht produktiv arbeiten zu können, solle ich ihm kurz Bescheid sagen, meine Sachen packen und gehen. Er wisse, dass es wichtig für kreatives Arbeiten sei, dass man die "Gunst der Stunde" zu nutzen wisse. Bevor ich - nur um die Bürozeiten einzuhalten - stur vor mich hin arbeite, solle ich lieber bei Bedarf einfach gehen und mich abends zu Hause mit frischer Energie nochmal an die Arbeit machen.

Desweiteren gäbe es jeden Donnerstag nachmittags 4 Stunden, die ich zu meiner völlig freien Verfügung nutzen könne. Die einzige Bedingung: Ich muss ihm hinterher schreiben, was ich getan und womit ich mich beschäftigt habe. Ansonsten mache er keine Vorgaben. Ich persönliche halte das für eine sehr gute Idee und werde die Zeit höchstwahrscheinlich dafür nutzen, mir theoretische Grundlagen anzulesen oder an der Studienarbeit zu schreiben.

Danach lieferte er mich im Büro ab, wo Tony und Sascha schon fast vor Neugier geplatzt wären. Ein derart langes Gespräch erschien ihnen recht ungewöhnlich. Ich lieferte einen kurzen Bericht ab und arbeitete noch ein wenig an meinen Templates weiter - noch immer die neuen Eindrücke vom Ritz-Carlton im Kopf.

Sonntag, August 20, 2006

Just Relax!

Schlafen. Schlafen. Einfach nur Ausschlafen!

Nach so einer langen Nacht, war Schlafen wirklich das einzig Wahre! So gegen 14 Uhr fiel mein Blick dann das erste Mal auf die Uhr. Bis ich allerdings wirklich die Motivation fand aufzustehen verging dann doch noch eine ganze Weile. Sascha und Tony ging es zum Glück nicht anders.

Nachdem wir dann alle mehr oder weniger verschlafen Richtung Küche geschlurft und eine Kleinigkeit gefrühstückt hatten, machten wir uns dann wieder auf den Weg zum Strand. Vorher machte Tony allerdings noch einen kurzen Abstecher bei der Emirates Post. Eine gute Gelegenheit für mich, mich nach einer eigenen PO Box zu erkundigen.

In Dubai gibt es nicht - wie in Deutschland - eine Post, die Briefe etc zustellt. Man hat stattdessen eine private Post-Box in einer der Filialen und muss diese dann selbst leeren. Da Tony vor 2 Wochen Geburtstag hatte, wusste er, dass noch ein paar Sachen auf ihn warten würden. Ich nutze die Gelegenheit, um mich mal zu erkundigen, wie man denn an so eine Box kommt und was das letztendlich kostet.

Also stellte ich mich an einem der Schalter an. An einem der Schalter schienen sowohl der Post-Typ als auch ein Kunde über irgendetwas zu diskutieren. Plötzlich mischte sich ein Typ aus der Schlange nebenan ein und erkärte dem Kerl von der Post, wie es wirklich funktionierte. Ich musste erstmal lachen - da wissen die Leute besser Bescheid, als die Angestellten? Aber nun gut.

Letztendlich fand ich dann heraus, dass ich für eine eigene PO Box ein Residence Visa brauche und pro Jahr etwa 190 Dirham zahlen muss. Das fand ich für die Dauer meines Aufenthaltes dann doch nicht ganz angemessen und verwarf diese Idee somit wieder.

Weiter ab zum Strand!

Als wirklich fit konnte man uns heute allerdings immer noch nicht bezeichnen. Dementsprechend ruhiger ging es dann auch zu. Erstmal ganz entspannt eine Runde im Meer planschen und sich die Sonne auf den Kopf scheinen lassen - was für ein Leben!

Nachdem auch der Rest der Bande Stück für Stück am Strand eintrudelte, machten wir uns ans Volleyball spielen. Allerdings mit deutlich weniger Elan als am Tag zuvor. Dennoch hatten wir viel Spaß. Cindy, Daniela und Sayed trudelten dann ebenfalls mit leichter Verspätung ein.

Erst als es dunkel wurde und wir den Ball kaum noch sahen, war das Spiel beendet. Es folgte ein kollektiver Sprung ins Meer, um den Sand - der sich während des Spiels nun wirklich überall einnistet - wenigstens ansatzweise loszuwerden. Und dann nichts wie ab nach Hause!

Da keiner von uns drei noch großartig Lust hatte zu kochen, bestellten wir Pizza. Keine halbe Stunden später saßen wir um unseren Esszimmer-Tisch und öffneten freudig die gerade angekommenen Schachteln. Kurze Stille. "Das ist nicht meine Pizza". Nun - meine war es auch nicht. Trotz einer korrekten Rechnung waren uns komplett falsche Pizzas geliefert worden. Tony rief kurz an um sich zu beschweren. Aber da wir großen Hunger hatten, machten wir uns über das Essen her. Und es war gar nicht mal so schlecht!

Sascha schlug vor, eine Folge von "LOST" zu schauen. Er hat die komplette zweite Staffel auf DVD dabei. Da ich die Serie schon in Deutschland sehr spannend fand und gerne verfolgt habe, ließ ich mich leicht dafür begeistern. Wir haben dann auch gleich zwei Folgen nacheinander geschaut. Ein entspannter Fernsehabend zu Hause. Hat auch mal was... besonders nach so einem Wochenende!

Samstag, August 19, 2006

... und die Sonne geht auf über Dubai

Heute hieß es dann auch erstmal ganz in Ruhe ausschlafen und gemütlich frühstücken. Anschließend ging ich daran, erstmal einige liegengebliebene Mails zu beantworten. Skype funktioniert noch immer nicht - so ein Ärger! Man bekommt da schon das Gefühl, ein wenig eingeschränkt zu sein. Aber momentan lässt es sich ja leider nicht ändern.

Sand, Sand - überall Sand!

Nachmittags machten wir uns zu dritt auf den Weg zum Strand. Vorher noch ein kurzer Umweg nach DubaiMarina um Xenia und Timo einzusammeln.
Nach einem entspannenden Bad im warmen Meer ging's wieder auf zum Volleyball spielen. Wir hatten grade angefangen, als zwei Mädels dazu kamen, die Tony kannte. Daniela und Cindy. So viel ich mitbekommen habe, arbeiten beide als Stewardessen und sind viel unterwegs. Beide sprechen recht gut Englisch und Daniela kann sogar arabisch. Ein Freund der beiden - Sayed, ein Ägypter - ist ebenfalls mit von der Partie.

Im Team mit Cindy und Sayed kann ich das erste Mal einen Team-Sieg verbuchen. :-) Lachend droht Tony mir schon mit einer stressigen Arbeitswoche. Xenia hält sich beim Volleyball zurück - Ballspiele liegen ihr nicht wirklich sagt sie. Dafür macht sie jede Menge Fotos, wie wir - mehr oder weniger graziös - durch den Sand stolpern. Jedenfalls haben wir viel gelacht und hatten Spaß.

Den Sand wird mal allerdings so schnell nicht wieder los. Nach einigen - auch noch erfolglosen - Hechtsprüngen in Richtung Ball bin ich komplett paniert. Nicht mal ein Bad im Meer hilft da noch wirklich. Unter der Dusche schrubbe ich mich sage und schreibe 20 Minuten, bis ich das Gefühl habe, auch wirklich alles an Sand erwischt zu haben. Nur um einige Augenblicke später festzustellen, dass sich hinter meinem linken Ohr noch mehr davon versteckt hat. Letztendlich hab ich dann aber doch geschafft...

Bereit für's Nachtleben

Noch ein bißchen hübsch machen und vorglühen mit den Jungs - Tony's Alkohol-Lizenz sei Dank!

Denn Alkohol kaufen kann und darf hier in Dubai noch lange nicht jeder. Wenn man sein Residence-Visa hat, kann man beim Government die Erlaubnis für Alkohol-Erwerb beantragen. Anscheinend darf das nicht jeder und das Verfahren kann schon mal länger dauern. Es gibt dann - mal abgesehen von den Clubs und Bars in Hotels - auch nur ganz bestimmte Läden, in denen man Alkohol kaufen kann. Ein Transport im Auto ist nur vom Shop direkt nach Hause gestattet - ansonsten kann man sich da wirklich mächtig Ärger mit der Polizei einhandeln. Nun ja - dank Tony gehören wir also zu den priviligierten Haushalten in Dubai, in denen es einen Alkoholvorrat im Kühlschrank gibt.

Um 12 Uhr steht Hussein abfahrbereit vor der Tür. Zunächst ging es in eine Tiki-Bar. Dort gab's unzählige Cocktails und eine Live-Band die Salsa-Musik gespielt hat. Mir haben schon die Füße gejuckt - aber die Tanzfläche war sehr klein und ich hatte keinen zum Tanzen.

Dann ging es weiter in den "FreshClub" - nur 2 Stockwerke weiter unten. Nach einigen Diskussionen mit dem Türsteher wegen dem starken Männerüberschuss durften wir dann doch hinein. Es war schon recht voll und die Musik war eine Mischung aus HipHop, House und irgendwelchen Hits aus den 80ern und 90ern. Insgesamt relativ tanzbar. Kaum waren wir an der Bar, entdeckten wir auch schon Sayed, Cindy und Daniela vom Nachmittag unter den Tanzenden. Sie freuten sich auch sehr uns zu sehen. Mit Cindy war ich vom Tanzstil her sofort auf einer Wellenlänge. Das passte einfach wie die Faust auf's Auge. Alex schien seinen Augen nicht ganz zu trauen und fragte erstmal, ob wir nicht vielleicht Schwestern wären. Tanzschwestern auf alle Fälle! Ausgelassen genossen wir den Abend, die Musik und die Party.


Eine legendäre AfterParty...

Auch hier wurden wir um 3 Uhr wieder freundlich vor die Tür gesetzt. Doch diesmal ging es nicht nach Hause - sondern zu Wolle's privater AfterParty. Er hatte sein Appartement nur wenige Häuser weiter in einem Tower. Erst dachte ich mir noch nichts weiter dabei. Bis ich mit ihm die Eingangshalle aus Marmor betrat. Der Aufzug war so groß wie meine Küche in Stuttgart und fuhr umgehend in den 18. Stock. Die Tür hatte keinen Griff - eine polierte, riesige Steinplatte mit einem Schloß. Das war alles. Das Appartement selbst ließ mich ebenfalls aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Alles groß, geräumig und weitläufig - eingerichtet mit einer coolen Mischung aus uralten, antiken und ganz neuen Möbeln. Sehr geschmackvoll.

Und dann der Balkon. Damit war es dann endgültig vorbei. Direkt gegenüber der Emirates Towers. Ein Blick auf die immer befahrenen Sheihk Zayed Road. Dubai's Lichter bis zum Horizont. Und auf der anderen Seite ließ sich bereits das Meer erahnen. Ich stand einfach nur da und schaute auf das Treiben um mich herum. Überwältigt. Gefangen vom Ausblick. Fasziniert. Ist schwer in Worte zu fassen... Die meiste Zeit spielte sich die PrivatParty dann auch auf dem Balkon ab. Es war immer noch angenehm warm und eine frische Brise wehte uns um die Nase.

Mit Gesprächen, ein paar Getränken, Musik, Lachen und Tanzen verbrachten wir den Rest der Nacht bis dann langsam zwischen den Häusern die Sonne aufging. Zu Wolle's Bedauern war es diesig, so dass wir den Sonnenaufgang nicht in seiner vollen Pracht genießen konnten. Trotzdem war es wunderschön. Die Sonne geht auf über Dubai. Und ich bin mittendrin! Die Zahl der Gäste fing dann langsam an sich zu lichten. Und gegen halb 8 machten wir uns - müde, erschöpft und beeindruckt - auf den Weg zurück in die Gardens.

Freitag, August 18, 2006

I can't wait, for the weekend to begin...

Freitag - Die erste Arbeitswoche ist fast geschafft! Unglaublich, aber wahr!

Heute ist es in der MediaCity extrem ruhig. Denn das arabische Woch
enende umfasst ja Donnerstag und Freitag - nicht wie bei uns Samstag und Sonntag. Als wir mittags in den FoodCourt kommen, sind die Stühle hochgestellt und die meisten Läden haben zu. Es sind kaum Leute zu sehen - somit haben wir den Laden mehr oder weniger für uns alleine. Wir essen ganz gemütlich und dann geht's wieder zurück an die Arbeit.

Momentan bin ich dabei, Templates für neue Features zu bauen. Die ersten davon werden wahrscheinlich schon in einer Woche online zu sehen sein. Trotzdem freue ich mich schon darauf, mit dem Re-Design der Seite zu beginnen. Ich habe mir schon mal eine erste Übersicht verschafft und dabei einige Dinge gefunden, die man verbessern kann / sollte. Am Montag will sich Herr Stückler - unser Chef - sowieso mit mir zusammen setzen. Zum einen müssen wir noch den Arbeitsvertrag fertig machen und zum anderen besprechen, wie das Praktikum denn nun genau ablaufen soll und was für Aufgaben auf mich warten.

Das Template bringt mich zwischendurch fast zur Verzweiflung. Im InternetExplorer sieht mal wieder alles super aus - aber im FireFox herrscht mehr oder weniger Chaos. Ich suche nach einer Lösung, komme aber nicht wirklich voran. Naja - Montag ist auch noch ein Tag! Vielleicht sehe ich dann mehr.


Noch mehr Stempel und Formulare...


Um 6 fahre ich mit Tony zur Zulassungstelle. Sowas wie einen TÜV gibt es hier nicht. Aber man muss sein Auto jedes Jahr auf's neue zulassen. Dabei wird dann auch überprüft ob es irgendwelche Mängel gibt. Insgesamt kommen wir relativ schnell dran. Aber auch hier heißt es wieder von einem Schalter zum nächsten wandern und sich Stempel und jede Menge Zettel und Formulare geben lassen. Letztendlich darf Tony die meisten davon mitnehmen. Und zusätzlich eine Karte, die ihm seine Lizenz bescheinigt. Er freut sich wie ein Schneekönig. Das müssen wir abends feiern.

Auf dem Rückweg holen wir Sascha im Büro ab und dann geht's ab nach Hause. Wir essen noch eine Kleinigkeit und machen uns dann ausgehfertig. Heute treffen wir uns bei Tobi und Walter - zwei Freunden von Tony. Timo und Xenia holen uns ab. Die beiden kommen aus Hamburg. Timo arbeitet als Arzt hier und Xenia studiert eigenlich Amerikanistik und Germanistik. Sie hat extra ein Urlaubssemester genommen um mit Timo nach Dubai zu gehen und hat einen Job in einer kleinen Marketing-Agentur. Timo ist schon seit Mai hier, aber Xenia kam erst vor knapp 4 Wochen nach. Somit jemand, mit dem man ein paar Sightseeing-Touren unternehmen kann.

... und ab ins Nachtleben!

Bei Tobi geht dann eine heiße Diskussion los, in welchen Club wir denn nun gehen. Timo schlägt den Boston Club vor und setzt sich damit auch letztendlich durch. Wir fahren also mit dem Taxi nach Dubai rein. Das ist das erste Mal, dass ich wirklich mitten in der Stadt bin. Auf den Straßen ist auch um 12 noch die Hölle los. Ein schicker Geländewagen nach dem anderen fährt vorbei - hin und wieder auch mal ein Ferrari, Porsche oder anderer Sportwagen. Viele der Wagen sind weiß - und die meisten sind blitzsauber.

In Dubai einen sauberen Wagen zu haben ist allerdings auch nicht allzu schwer. In dem Parkhaus in der MediaCity gibt es einen Waschservice für umgerechnet 25 € im Monat - dafür wird der Wagen alle zwei Tage gewaschen. Und in den Shopping Malls ist der Waschservice inklusive. Ständig sieht man irgendwelche Inder herumwuseln, die die neu angekommenen Wagen waschen. Wenn das mal kein Service ist. ;-)

Tony und Sascha haben noch Hunger und wollen sich in einem kleinen Imbiss etwas zu essen holen. Ich begleite sie. An der Tür werden wir freundlich von einem Herrn im Anzug begrüßt und zur Bestelltheke geleitet. Mir bietet er umgehend einen freien Stuhl an. Sehr zuvorkommend. Während die Jungs bestellen, beobachte ich weiter das Treiben auf der Straße.


Die Wahl mit dem Boston Club erweißt sich als nicht sonderlich glücklich. Der Laden ist total überfüllt und völlig verraucht. Daraufhin schnappen wir uns das nächste Taxi und fahren zum C-Club. Wie die meisten Clubs hier gehört der auch zu einem Hotel. Vor dem Eingang parken nur Autos der Luxusklasse - unter anderem ein neuer Wagen von Mercedes mit angeblich 360PS?! Da ich mich mit sowas nun überhaupt nicht auskenne, überlasse ich solche Beurteilungen den "Fachleuten".

Der C-Club - feiern auf Arabisch!

Der C-Club ist schon etwas arabisch angehaucht - zumindest spielen sie viel arabische Popmusik. Teilweise schon etwas ungewöhnlich - aber nicht schlecht! Die Leute feiern ausgelassen und einige Mädels haben offensichtlich bereits zu viel getrunken. Das Ganze hat irgendwie was von Urlaubsstimmung. Wir bleiben bis 3 Uhr dort. Dann werden wir vor die Tür gekehrt. Alle Clubs schließen hier um 3. Danach geht es dann entweder nach Hause oder zu einer der unzähligen privaten AfterPartys. Die anderen Jungs ziehen noch weiter. Aber Tony, Sascha und mir reicht es für heute.

Vor dem Club treffen wir Hussein - er ist ein recht junger Typ, der hier Taxi fährt und den die Jungs wohl recht oft anrufen. Das liegt unter anderem an seinem Fahrstil. Kurze Zeit später düsen wir mit knapp 220 km/h die Sheikh Zayed Road entlang. Außerdem hat er DVD-Bildschirme in den Kopfstützen und für die Jungs laufen dort ein paar nette HipHop-Videos - sprich: viel nackte, weibliche Haut. R.Kelly's Fiesta zum Beispiel. Es dauert keine zwei Songs und wir sind zu Hause. Ab ins Bett... schlafen!

Donnerstag, August 17, 2006

Von Stempeln und Formularen...

Heute morgen hieß es früh aufstehen. Abends hatte ich mit Tony noch versucht herauszufinden, wo ich denn nun genau an mein Gepäck komme. Das erwies sich allerdings als fast unmöglich. Immerhin konnten wir in Erfahrung bringen, dass Cargo Qatar Airways - die sich gerade im Besitz meines Koffers befanden - wohl im Cargo Village beim Flughafen zu finden sein mussten. Wo sich das nun wiederum befand - das ließ sich nicht genau sagen.

Also machten wir uns morgens um 8 Uhr (*gähn*) auf den Weg zum Flughafen. Auf dem Weg dorthin kamen wir an unzähligen Baustellen vorbei. Hier und da konnte Tony mir ein wenig was zu den Projekten erklären. Unter anderem von einer riesigen Hotelkette, die sich gleich über mehrere Kilometer erstreckt, einem gigantischen Vergnügungspark und dem Global Village - einer Wohngegend, wo unterschiedlichste Wahrzeichen aus aller Welt zu finden sein werden, z.B. der Eifelturm im MiniFormat. Auch an der Formel1-Strecke und der geplanten Wintersporthalle kamen wir vorbei. Wenn da alles entsprechend läuft, wird es die Olypmischen Winterspiele wohl in der Wüste geben. Insgesamt kommt man da aus dem Staunen nicht raus.

Der erste Erfolg

In der Nähe des Flughafens fingen wir dann an, nach dem Cargo Village Ausschau zu halten. Die Ausfahrt haben wir dann auch grade noch rechtzeitig erwischt. Das hieß allerdings noch nicht, dass wir auch den Weg gefunden hatten. Aber an einer Schranke konnten wir uns durchfragen. Dann mussten wir zunächst in ein Büro. Dort waren ungefähr 20 verschiedene Schalter. Wir fingen beim ersten Schalter an. Ich reichte dem Typ hinter dem Schalter meine Kopie vom Frankfurter Flughafen. Erst schien er nichts damit anfangen zu können - aber dann tippte er etwas in seinen Computer ein.

Außerdem wollte er noch eine Passkopie. Auch eine seltsame Angewohnheit hier - für alles und jedes braucht man eine Kopie seines Passes. Direkt am Eingang gab es eine kleine Theke. Dahinter dicht zusammen gedrängt drei junge Männer, die kaum genug Platz hatten sich zu bewegen. Einer nahm direkt meinen Pass entgegen ohne die Herren die schon vor mir dort standen zu berücksichtigen. Nun gut. Kopie erhalten. Zurück zum Schalter. Da gab's eine Stempel und einen Ausdruck. Dafür 30 Dirham zahlen. Damit dann bitte weiter zum nächsten Schalter. Dort wieder dasselbe Spiel. Pass-Kontrolle. Zettel durchschauen. Etwas eingeben. Diesmal 3 Ausdrucke und 1 Stempel. Bitte weiter zum nächsten Schalter. Dort eine kurze Diskussion zwischen den beiden Männern hinter dem Schalter. Wieder Zettel. Noch eine Passkopie. Also wieder zum Eingang - noch eine Passkopie. Zurück. Nochmal 40 Dirham zahlen. Weitere Zettel werden ausgefüllt und gedruckt. Warten. Noch ein Stempel.

... und die Odysee ist noch nicht zu Ende

Dann müssen wir in die Lagerhalle nebenan. Mittlerweile trage ich einen ganzen Stapel Zettel mit mir herum. Als wir die Halle betreten steuert schon direkt ein Inder auf uns zu. Er gestikuliert wie wild herum und deutet uns, zu einem jungen Inder in Hemd und Schlipps zu gehen. Dieser wirft einen kurzen Blick auf den Zettel-Berg in meiner Hand. Ich muss mich mit Pass-Nummer, Name und Telefonnummer in ein riesiges Buch eintragen. Derweil flitzen gleich zwei der Inder in Blaumännern los, um meinen Koffer zu holen. Kurz darauf kommt ein Gabelstpler und bringt ihn mir. Soooo schwer war er ja nun auch wieder nicht. Bevor ich mein gutes Stück allerdings in Empfang nehmen darf, hält uns wieder der junge Mann im Schlipps auf. Wir müssen erst in ein weiteres Büro.

Hinter einer Theke sitzen wie die Hühner auf der Stange 6 junge Kerle in Uniformen. Sie schauen nur kurz auf und diskutieren über irgendetwas weiter. Ich gehe auf einen zu und reiche ihm meine tausend Zettel. Er pickt sich einen davon raus und fragt, wo denn mein Koffer sei. Ich deute nach draußen. Daraufhin macht er sich ganz gemütlich auf den Weg. Schnappt sich meinen Koffer und durchleuchtet ihn. Er müsse ihn öffnen. Und schneller als ich kucken kann ist das kleine Schloss auf und zu zweit durchschauen sie den Inhalt meines Koffers. Zum Glück räumen sie ihn dabei nicht richtig aus. Keine Ahnung, wie ich das wieder hätte einpacken sollen.

Aber noch immer darf ich meinen Koffer nicht mitnehmen. Ich muss noch in ein weiteres Büro etwas weiter hinten in der Lagerhalle. Also trabe ich - wie befohlen - in die Richtung. Das Büro ist schnell gefunden - allerdings total überfüllt mit wild fuchtelnden Indern und Pakistanis. Ständig scheinen sie über irgendetwas zu diskutieren. Als ich das Büro betrete, schauen sich einige um. Aus den vordersten Reihen strecken sich mir mehrere Hände entgegen. Einer hebt einen Zettel hoch. So einen habe ich auch. Ich gebe ihn einem Mann, der ganz vorne steht. Er reicht den Zettel direkt an den Typ hinter der Theke weiter. Dieser fragt nach meinem Namen und meiner Telefonnummer. Plötzlich machen mir alle Platz, damit ich in die erste Reihe durchkomme. Ich sage meine Telefonnummer, bekomme einen weiteren Stempel und schon bin ich wieder draußen.

Jetzt bekommt der junge Inder vom Anfang nochmal alle Zettel zu sehen und dann darf Tony endlich das Auto holen. Scheint wirklich, als hätte ich meinen Koffer zurück erobert. Das Ganze hat nun etwa eine Stunde in Anspruch genommen. Die 1000 Zettel darf ich zusammen mit meinem Gepäck behalten.

Mittlerweile ist es halb 10 und wir machen uns auf den Weg zur Arbeit. Tony ist der Meinung, dass alles noch viel länger gedauert hätte, wenn ich keine Frau gewesen wäre. Hat also doch seine Vorteile. ;-)

Ein gemütlicher Sit-In

Der Arbeitstag an sich verläuft ziemlich ruhig. Eine Freundin von Tony lädt uns abends zu einer Party ein. Sie wohnt in der Nähe der MediaCity und so bleiben wir bis viertel vor 9 im Büro. Doreen wohnt in einer wunderschönen Gegend nahe der Dubai University. Die Gassen dieses Wohnviertels sind relativ klein - das macht es auf den ersten Blick gemütlich. Auch die Villen sind wunderschön angelegt.

Der Abend bei Doreen verläuft sehr nett. Ich lerne Selma kennen - sie ist Halb-Ägypterin und in Düsseldorf aufgewachsen. Die letzten zwei Jahre hat sie in Kairo gearbeitet und ist nun auch erst seit 6 Wochen hier. Wir verstehen uns ziemlich gut und tauschen erstmal Nummern aus. Auch die restlichen Leute sind sehr nett. Es wird ein gemütlicher Sit-In. Ich unterhalte mich auch länger mit einem Amerikaner, der nun seit etwa einem Jahr in Dubai ist. Seiner Meinung nach gibt es hier sowohl Vorteile als auch Nachteile.

Insgesamt ist Dubai kulturell begrenzt. Die Stadt hat noch keine allzu lange Vergangenheit. Und durch den Mischmasch und das Multikulti der Nationen ist es natürlich schwierig, eine wirklich eigene kulturelle Identität zu bilden. Der Einfluss der ganzen Expatriates ist momentan sehr dominant - was ein wenig schade ist. Dennoch bin ich gespannt, wie es in Bur Dubai und Deira - den älteren Vierteln der Stadt - so ist. Vielleicht schaffe ich es in diesem halben Jahr ja auch nochmal nach Abu Dhabi. Das Gespräch ist sehr interessant - aber ich will mir schließlich auch mein eigenes Bild von Dubai machen.

Gegen 12 herrscht dann allgemeine Aufbruchstimmung. Ein Großteil der Leute will sich noch ins Dubai'sche Nachtleben stürzen. Da Donnerstags ja schon das arabische Wochenende beginnt, ist sehr viel los. Sascha, Tony und ich machen uns dennoch auf den Heimweg. Das frühe Aufstehen und der lange Tag im Büro haben eben doch ihre Spuren hinterlassen.

Mittwoch, August 16, 2006

Skype-Verlust

Auch heute hieß es natürlich, rechtzeitig aus den Federn fallen. Im Büro angekommen ging es erstmal weiter mit dem Template und Entwürfen für einige Icons. Und ich lernte meinen Chef kennen. Seine erste Frage war, ob die "Herrn Kollegen" denn auch immer nett zu mir sind. Eine Frage, die ich bisher nur mit "Ja" beantworten kann. Ziemlich geschäftigt wuselte Herr Stückler dann durchs Büro, um sich kurze Zeit darauf wieder für einen geschäftlichen Termin zu verabschieden.

Gegen Mittag erhielt ich eine kurze eMail mit dem Betreff: your luggage - frankfurt main airport. Mein Koffer hatte es doch wirklich nach Dubai geschafft - unglaublich aber wahr! Da ich zum Abholen aber das Formular aus Frankfurt brauchen würde, wurde am Mittwoch nichts mehr daraus. Aber Tony versprach, sich mit mir am nächsten Tag darum zu kümmern. Soweit sogut.

Bereits seit Montag war es in der MediaCity nicht mehr möglich, Skype zu benutzen. Aber als wir abends nach Hause kamen, mussten wir feststellen, dass es nun auch in unserer Wohnung nicht mehr lief. Auch ein Hin und Her mit Server und Ports brachte keine wirklichen Ergebnisse. Einige Recherchen offenbarten dann, dass Skype von den Vereinigten Arabischen Emiraten schon seit 2005 blockiert wird bzw. sie es immer wieder sperren. Nun wurde mir das erste Mal wirklich bewusst, dass hier doch nicht alles so frei ist, wie es manchmal den Anschein hat.

Die Telefonfirma Etisalat hat hier das Monopol. Und man plant, gegen Ende des Jahres ein eigenes Programm für Internettelefonie auf den Markt zu bringen. Allerdings wohl kein kostenfreies. Und aufgrund dessen will man natürlich gegen Skype vorgehen. Niemand weiß genau, wie lange sie es schaffen, dass zu blockieren. Aber momentan sind wir - was das betrifft - erstmal abgeschnitten. Was mich ziemlich ärgert!

In der MediaCity besteht die Chance, dass die dort ansässigen Firmen soviel Druck machen, dass sie es nach 1-2 Wochen wieder freischalten müssen. Denn offiziell ist es ein "unbekannter Fehler" im System - für den niemand verantwortlich ist und den auch keiner kennt. Sind wir mal gespannt! Ich hoffe jedenfalls sehr, dass wir bald wieder skypen können.


Dienstag, August 15, 2006

MediaCity - ich komme...

Mein erster Arbeitstag. Und ich habe es doch tatsächlich geschafft pünktlich aus den Federn zu fallen. Also husch ins Bad und ein bissle hübsch machen für den ersten Tag in der MediaCity von Dubai. Einen Nutella-Toast zur Stärkung - und schon sitze ich mit den Jungs im Auto. Der Verkehr hier macht mich immer noch verrückt. Ich hoffe ganz ehrlich, dass ich mich - trotz des internationalen Führerscheins - erfolgreich ums Autofahren drücken kann. Zumal Tonys Wagen Automatic besitzt... und damit bin ich auch noch nie gefahren.

Nachdem wir uns erfolgreich durch den Verkehr zu unserem LoftOffice gewuselt haben kann es also losgehen. Der Chef ist nicht im Haus und somit bin ich mit Sascha und Tony allein. Die erste Aufgabe ist es, eine Offline-Page zu entwerfen und das Template dafür zu bauen. Schon jetzt gibt's einige Sachen, die ich beim Design verbessern würde. Aber dafür habe ich ja noch das nächste halbe Jahr Zeit!

Innerhalb kürzestes Zeit habe ich mich an den Luxus meiner 3 Bildschirme gewöhnt und nutze den kompletten Platz der mir zu Verfügung steht. Für Photoshop und Dreamweaver ist so eine Arbeitsfläche doch schon mehr als nett. In der Mitte arbeite ich und auf den beiden äußeren Bildschirmen kann ich parallel im FireFox und im IE das Template testen. Wenn jetzt noch der HTML-Code funktioneren würde wie er sollte, wäre alles gut... aber wann ist das Leben schon mal perfekt?!

Mittags gehen wir zum FoodCourt. Die meisten Frauen die hier rumlaufen, könnten auch locker bei Sex and the City mitspielen. HighHeels, gestylt bis zum Abwinken und in der Mittagspause kauft man sich mal eben eine neue Gucci-Sonnenbrille. Wahrscheinlich hat die von Bulgari einfach nicht perfekt genug zum restlichen Outfit gepasst. Schräg gegenüber ist ein Apple-Store mit G5s und Cinema-Displays im Schaufenster. Da fragt man sich wirklich, wo man zuerst hinschauen soll. ;-)

Anschließend geht es weiter. Dank der Klimaanlage ist es ziemlich einfach, im Büro einen "kühlen Kopf" zu bewahren. Und nicht nur das. Ich bin froh, dass Tony mir den Tipp gegeben hat, eine Jacke mitzunehmen - ansonsten würde ich wirklich frieren. Bei 42°C Außentemperatur. *kopfschüttel*

Da wir im 4. Stock sind, haben wir aus dem Fenster insgesamt eine recht gute Sicht. Schräg gegenüber stehen immer wieder Leute zum telefonieren auf ihren Büro-Balkons. Geradeaus kann man einen Kran beobachten, der eines der vielen Hochhäuser mit aufbaut. Gegen halb 7 beginnt die Dämmerung hereinzubrechen. Das geht hier immer ziemlich schnell. Schwups ist es dunkel. Somit kommen wir nicht mehr bei Sonnenschein nach Hause.

Auf dem Heimweg machen wir noch einen kurzen Abstecher in die Mall. Mein erster Arbeitstag. Ich bin ganz schön geschafft...

Montag, August 14, 2006

Shopping mal(l) anders

Mein letzter freier Tag... naja okay - nur für diese Arbeitswoche! *lach* Nochmal genießen. Nachdem es gestern letztendlich doch drei Uhr wurde, bis ich im Bett lag, war es dementsprechend spät als ich aus den Federn viel. Halb 11. Noch etwas verschlafen und ein wenig hungrig schlurfte ich Richtung Küche. Toastbrot und - NUTELLA! *jipppiiii* Dazu noch ein Glas Orangensaft und eMails zum Frühstück.

Ich klickere mich ein bißchen durch's Web und überlege, ob ich an den Pool gehen sollte, der sich hier um die Ecke befindet. Nach einem kurzen Öffnen verwerfe ich diesen Plan umgehend als Schnapsidee. Viiiiiiiiel zu warm. Da würde mein Hirn ja direkt verbruzzeln. Somit räume ich noch ein paar Sachen in meinem Zimmer von A nach B. Schaue mir an, welche Klamotten mir gerade zur Verfügung stehen und unterdrücke das Verlangen nach einer ausgiebigen Shopping-Tour.

Ein letzter Blick auf Map24.com und dann stiefele ich todesmutig los. Wüstentemperatur. Hätte ich was zu trinken mitnehmen sollen? Werde ich in der Mall ankommen? Alles halb so wild - ich brauche nicht mal 5 Minuten zu Fuß. Da sag nochmal einer, Frauen hätten keine Orientierung. Hah! Wenn's um Shopping geht finden wir alles. *grins* Mal abgesehen davon, dass die zweitgrößte Mall der Golfküste auch wirklich nur schwer zu übersehen ist.


Stolz über meine Orientierung begebe ich mich mitten hinein in die Versuchung. Schon die ersten paar Meter drohen mich zu überwältigen. Die Decken sind hoch, rund und mit Mosaiken kunstvoll verziert. Alles ist sehr hell, freundlich und extrem sauber. Ein Blick auf die Schilder verrät mir, dass ich mich im India Court befinde. Gut. Merken! Noch ein Blick auf den Lageplan. So schwierig kann es nicht sein, zurück zu finden. Also los!

Todesmutig stürze ich mich in die Konsumversuchung. Hier gibt es wirklich alles - sogar ein H&M macht im September auf. Die Leute sind dabei eine kunterbunte Mischung aus Europäern, Indern, Locals und weiß der Himmel was noch alles. Mit großen Augen laufe ich durch die Gänge. Jeder der 5 Courts hat seine ganz eigene Anmutung. Immer wieder gibt es Informationen zur Geschichte von Ibn Battuta - dem Namensgeber der Mall. Außerdem komme ich an insgesamt 5 Starbucks vorbei. Soviel zu meiner Angst vorm Verdursten. ;-) Auch ein riesiger Hypermarket und 2 FoodCourts lassen kaum Wünsche offen. Außerdem gibt es natürlich jede Menge Klamotten- und Schuhläden, ein Kino, ein Fitness-Studio usw. Ich hebe etwas Bargeld am Geldautomaten ab und besorge ein paar Lebensmittel.

Dann bin ich erstmal fertig. Überwältigt. Beeindruckt. Kaum zu glauben, dass es hier bis vor wenigen Jahren nicht viel mehr als Sand gab. Durch die Wärme trote ich langsam zurück zu unserem Appartement. Geschafft! Und nicht ein Mal verlaufen. Bin mächtig stolz auf mich - und todmüde. Gönne mir ein wenig Schlaf.

Abends koche ich für die Jungs - frische Tomatensauce mit Paprika und Frischkäse auf Pasta. Mit meinem Einstandsessen scheinen sie mehr als nur einverstanden zu sein. Somit werde ich also das nächste halbe Jahr noch öfter in der Küche stehen. ;-) Tony macht sich abends mit einer Freundin auf ins Kino. Doch auf "Silent Hill" habe ich nicht wirklich Lust. Dann lieber "Miami Vice" gegen Ende der Woche... und schauen, was mich sonst noch erwartet. Schließlich ist morgen mein erster Arbeitstag!


Land der Gegensätze

Insgesamt hab ich jetzt schon ein paar Eindrücke gesammelt... und es ist ziemlich interessant. Bin wirklich gespannt, was mich hier die nächsten 6 Monate sonst noch so erwartet. Hier mal so ein paar Sachen, die mir aufgefallen sind... für die interkulturell interessierten *g*

Am Flughafen gab es vor den ungefähr 20 Schaltern der Passkontrolle riesige Schlangen. Also hieß es ruhig bleiben und geduldig darauf warten, dass die Schlange sich bewegt. Aber immer wieder gingen ein paar Leute vom Flughafenpersonal durch die Reihen. Sie schienen nach etwas Ausschau zu halten. Mit dieser Beobachtung lag ich nicht ganz falsch. Familien mit kleinen Kindern durften die Warteschlangen umgehen und durften sofort durch die Passkontrollen. Das nenne ich mal wirklich kindgerecht! Denn wer hat im Alter von 4 oder 5 schon Lust und Verständnis für lange Wartezeiten? ;-)

Als wir das erste Mal vor unserem Wohngebäude standen und Tony nach seinem Schlüssel gesucht hat, krabbelte ein kleiner Gecko die Hauswand hoch. Flink und behände - als wäre es das selbstverständlichste der Welt. Schon recht niedlich muss ich sagen. Nur einen Abend später hatte ich noch eine weitere Begegnung mit so einem kleinen Kerlchen. Diesmal allerdings in unserer Küche. Im ersten Moment war ich doch etwas erschrocken. Aber Tony sagte, dass schon länger ein großer und ein kleiner Gecko hier leben. Sie fressen Spinnen und anderes Ungeziefer. Und somit habe ich die Geckos zu meinen neuen besten Freunden erklärt!

Auf dem Weg zum "Carters" kamen wir ins Gespräch über das Nachtleben in Dubai und per Zufall auch auf Schwulenpartys. Was Tony mir zu diesem Thema zu erzählen hatte, hat mich dann allerdings doch extrem geschockt. Schwulenpartys gibt es hier nur im Untergrund - bis die Polizei davon Wind bekommt. Wenn es zu einer Razzia kommt, wandern alle Partybesucher für 1 Jahr in den Knast. Dort erhalten sie dann regelmässig Testosteron-Spritzen. Und nach diesem Jahr kann es immer noch sein, dass sie des Landes verwiesen werden.

Noch schlimmer ergeht es Frauen, die unehelich schwanger werden. Sie kommen ebenfalls bis zur Geburt des Kindes ins Gefängnis. Nach der Geburt wird das Baby dann Staatseigentum und die Frau selbst wird ausgewiesen. An solchen Geschichten merkt man dann doch, dass man sich nicht in einem Rechtsstaat befindet. Mich hat das jedenfalls ziemlich geschockt!

Auch Dinge wie Umarmen und Küssen in der Öffentlichkeit können zu Ärger führen. Da kommt es jedoch häufig darauf an, an was für Polizisten man gerät. In Dubai wird es zumindest nicht so streng genommen, wie in anderen Teilen des Landes. Trotzdem sollte man immer ein bißchen darauf achten, was man tut.

Insgesamt ist Dubai gerade wirklich eine Stadt im Umbruch. An allen Ecken und Enden wird gebaut ohne Ende. An der zentralen Straße entlang - der Sheikh Zayed Road - stehen unzählige Hochhäuser und dazwischen immer wieder Baukräne. Bei Nacht bietet sich da wirklich ein atemberaubendes Bild.

Sonntag, August 13, 2006

Dubai at night

Nachdem wir also am Sonntag vom Strand zurückkamen, war natürlich erstmal Duschen und eine Runde Ausruhen angesagt. So ein paar Runden Beachvolleyball können bei der Wärme doch geringfügig schlauchen.

Um halb 10 stand dann schließlich unser Taxi bereit, um uns in einen Club in die Stadt zu fahren. In Jeans und weißem Shirt ging es ab ins "Carters". Die meisten Clubs sind hier in Hotels untergebracht - dadurch kosten sie keinen Eintritt. Für Ladies gibt es fast immer 2-3 Freigetränke pro Abend - auch alkoholisches. Dementsprechend habe ich mir dann erstmal einen Martini Bianco gegönnt.

Das Ambiente im "Carters" war ziemlich nett und ein DJ hat Musik aufgelegt - House und Electro. Nach einer Weile wurde der Laden dann auch richtig voll. Hatte schon echt was von Urlaubsfeeling - kann man nicht anders sagen.

Die Jungs vom Strand kamen kurze Zeit später auch noch dazu. So wurde es doch eine ganz lustige Runde. Kleidungsmässig braucht man sich hier auch wirklich keine Sorgen machen - die Mädels gehen hier genauso weg wie in Deutschland auch.

Auf dem Bild seht ihr übrigens links Steffen - er hat hier vor mir Praktikum gemacht - und rechts Tony, meinen Mitbewohner und Kollegen. :-)

Normalerweise wäre es dann noch weiter in den nächsten Club gegangen, aber wir waren doch alle etwas geschafft, und so ging es dann gegen 2 Uhr ab nach Hause. Träumen im Land der Morgenröte...


Sommer, Sonne, Strand und Palmen

Mein erster richtiger Tag in Dubai. Es ist Sonntag, der 13. August 2006. Mein Arbeitswoche orientiert sich hier an der deutschen Wocheneinteilung und nicht nach der arabischen. Das Arabische Wochenende wäre Donnerstag und Freitag. An diesen Tagen werde ich aber ganz normal arbeiten und wie immer Samstag und Sonntag frei haben. Das hat hier seine Vorteile - denn dadurch ist der Strand Sonntags relativ leer!

Nachdem wir alle in Ruhe ausgeschlafen haben, packe ich erstmal ein wenig meine Koffer aus. Das Zimmer ist noch ziemlich karg. Aber der Kleiderschrank ist riesig - und wartet praktisch nur darauf, gefüllt zu werden. Shopping Mall - ich komme! Naja - nicht wirklich... momentan mache ich mir eher noch Sorgen darum, ob denn mein Koffer nun auch wirklich diese Woche hier ankommt oder nicht.

Tony fragt, ob ich - trotz des Wochenendes - Lust habe, schon mal das Büro zu sehen. Was für eine Frage! Schließlich bin ich ja eine Neugiernase. Eine halbe Stunde später sitzen wir wieder zu dritt im Ford Explorer Richtung MediaCity. Der Verkehr ist der Hammer - ziemlich schnell und teilweise echt rücksichtslos. Wenn ich daran denke, hier Auto fahren zu müssen, wird mir etwas mulmig. Aber das hat ja zum Glück noch etwas Zeit. Und zur Not - kann man auch ein Taxi nehmen.

Die MediaCity besteht aus Loft Offices und Bürogebäuden größerer Firmen. Während Tony zur Bank geht um ein paar Sachen zu erledigen, zeigt mir Sascha unser Büro. Sehr nettes Ambiente - kann man nicht anders sagen! :-) Wir sind im 4. Stock und das Büro geht über 2 Etagen. Mein Arbeitsplatz ist auch schon eingerichtet und wartet praktisch nur darauf, dass ich am Dienstag anfange. 3 Screens stehen auf meinem Tisch - genug Platz für sämtliche Flash und Photoshop-Paletten. Was will man mehr?

Anschließend gehen wir noch zum "Food Court" - wo man sich in der Mittagspause zum Essen trifft. Der Wechsel zwischen drinnen und draußen ist immer noch nicht so ohne. Immerhin herrschen draußen knapp 20°C mehr als in den klimatisierten Räumen. Es bleibt also abzuwarten, wie mein Immunsystem das so verkraftet.

Dann geht es nochmal kurz nach Hause. Wir packen unsere Sachen zusammen und machen uns auf den Weg zum Jumeirah Beach. Das Ganze nimmt - bei Tonys Fahrstil - knapp 20 Minuten in Anspruch. Wir parken und laufen auf eine Art Parkanlage zu. Dort mussten wir zunächst 5 Dirham Eintritt bezahlen und kurz darauf konnten wir durch die Palmen schon das Meer erahnen.

Der Strand ist echt wahnsinnig schön - von Palmen gesäumter feiner Sandstrand. Das Meer bietet allerdings bei knapp 40°C auch keine wirklich Abkühlung - mit 32°C sind das doch eher Badewannen-Temperaturen. Trotzdem haben wir uns erstmal in die warmen Fluten gestürzt. Anschließend entspanntest Rumliegen in der Sonne... ich muss sagen - so lässt es sich leben! :-
)

Etwas später kamen dann noch ein paar Freunde von Tony an den Strand und wir haben ein
paar Runden Beach-Volleyball gespielt. Dank einiger Jahre "Abstinenz" lag ich immer wieder elegant im Sand - ohne den Ball erwischt zu haben. Aber Spaß hatten wir trotzdem - bis die Zähne knirschen. Nach dem dritten Satz und einer weiteren Runde im Meer war ich dann wirklich platt.

Dann ging's erstmal wieder ab zurück in die WG. Und da keiner Lust auf Kochen hatte, wurde Pizza geordert. Extrem lecker! Frische Tomaten, Baby-Mozarella & Basilikum. Anschließend noch ein bißchen ausruhen - und dann ging's los... Dubai's Nachtleben!

Samstag, August 12, 2006

Chaotischer Start

Samstag, der 12. August 2006 - heute ist es also soweit. Immer noch etwas ungläubig stehe ich also mit Sack & Pack am Frankfurter Flughafen. Mein Leben für das nächste halbe Jahr in zwei Koffer gequetscht. 60kg insgesamt. Viel weniger wäre nicht gegangen. Wirklich nicht! Naja -zumindest nicht als Frau. ;-) Der eine Koffer bis oben voll mit Kleidern, der andere mit dem Rest - Handtücher, Kosmetikartikel, CDs usw. Jeder Winkel möglichst effektiv vollgestopft - nur ja keinen Platz verschwenden.

Leider doch nicht die glorreichste Idee. Als ich am Check-In Schalter stehe, erklärt mir die nette Dame, dass ich - inkl. Handgepäck - nur 35kg mitnehmen darf. Und den Rahmen hab ich ja nun doch geringfügig gesprengt. Also hilft alles nichts. Entweder ich bleche 880€ oder ich packe meine Koffer um und schicke einen per Fracht hinterher. Dementsprechend gehe ich ein Stück beiseite und fange an, ein paar Klamotten auszusortieren. Dann geht's an den anderen Koffer - die wichtigsten Sachen für die nächsten drei Tage umpacken.

Zu dumm, dass ich mich wirklich um effektives Packen bemüht habe und die Suche nach einzelnen Sachen sich somit extrem schwierig gestaltet. Aber nun gut. Mit Müh und Not gelingt es mir schließlich meinen Koffer und das Handgepäck auf die gewünschten 35kg zu reduzieren.

Dann ab mit dem anderen Koffer zu sologistics. Der Typ am Schalter ist Asiate und versteht teilweise nicht ganz, was man von ihm will. Aber mir geht es da umgekehrt auch nicht viel besser. Nach einigem Hin und Her hat er meinen Koffer und ich einen Zettel und nur noch eine leise Hoffnung, meine Koffer und den Inhalt jemals wieder zu sehen. Angeblich soll er in 3 Tagen in Dubai am Flughafen ankommen. Es bleibt also spannend!

Doch auch jetzt läuft nicht alles einwandfrei. Auf dem Weg zum Boarding höre ich zwei Stewardessen, die etwas besorgt mit einer anderen wegen unseres Fluges kommunizieren. Um was es genau geht, kann ich dabei nicht sagen. Im Boarding Bereich heißt es dann warten. Der Flieger steht schon bereit - aber wir müssen warten... insgesamt haben wir eine Stunde Verspätung, als der Flieger schließlich abhebt.

Der Flug selbst ist ziemlich komfortabel. Im Sommer zieht es nicht viele Leute nach Dubai - somit ist der Flieger entsprechend leer. Ich haben einen Fensterplatz und die kompletten 2 Sitze daneben für mich allein. Zwischendurch kann ich mich problemlos ausstrecken und eine Runde schlafen. Auch das Essen ist ganz lecker und insgesamt vergehen die 6 Stunden Flug dann doch recht schnell.

Um halb 1 Ortszeit landen wir schließlich in Dubai. Und das erste, was ich beim Betreten des Flughafens sehe - ist ein Starbucks. Da fühlt man sich doch fast schon zu Hause! :-)

Nachdem ich mich durch den halben Flughafen gekämpft habe und auch die Passkontrolle überstanden habe, kann ich meinen verbliebenen Koffer vom Band holen. Dann noch kurz zum DutyFree um den Jungs 2 Stiegen Heinecken mitzubringen. Denn Bier und Alkohol sind hier nicht nur schwerer zu bekommen sondern auch teuer.

Ab Richtung Taxi-Stand. Dort holen mich Tony und Sascha ab - meine beiden Mitbewohner für das nächste halbe Jahr. Sie erkennen mich auch direkt - und das trotz Augenringen und Wuschelkopf. Was ein Glück! Nichts wie ab ins klimatisierte Auto.

Auf der Fahrt zum Appartement kommen wir schon an einigen bekannteren Gebäuden vorbei, die Tony mir erklärt. Allerdings ist meine Aufnahmefähigkeit nach diesem Tag doch ziemlich begrenzt. Alles ist sehr weitläufig und riesig. Zwischendurch gibt es immer wieder Baustellen. Ziemlich anders alles. Fühle mich erschlagen. Angekommen in Dubai.